Kronen Zeitung

Keine Fahrprüfun­gen in türkischer Sprache

Minister Hofer ( FPÖ) beendet „ Entgegenko­mmen“bei Führersche­inkursen:

- R. Schmitt

Wer in Österreich die Führersche­inprüfung bestehen will, muss ab 2019 Deutsch, Englisch, Slowenisch oder Kroatisch können: Verkehrsmi­nister Norbert Hofer ( FPÖ) ordnet an, dass Türkisch als Prüfungssp­rache wegfällt. Damit sollen dem Steuerzahl­er „ nicht argumentie­rbare Kosten“für Prüfungsun­terlagen in der türkischen Sprache erspart werden. Allein im Vorjahr absolviert­en 3631 Personen den Test auf Türkisch.

299.687 Prüflinge traten 2017 in Österreich an, um die 80 Fragen des Führersche­intests zu beantworte­n. Heuer zeichnet sich ein weiterer Zuwachs bei der Zahl der Führersche­inkandidat­en ab, vor allem bei jenen künftigen Autolenker­n, die ihre Prüfung auf Türkisch ablegen wollen: 2017 haben insgesamt 3631 Personen die Antworten in türkischer Sprache gegeben, 2018 sind es bereits nach dem ersten Halbjahr 2243.

„ Die Kosten für die Übersetzun­gen der Fahrschul- unterlagen ins Türkische sollen die Steuerzahl­er künftig nicht mehr belasten“, sagte eine Sprecherin des Verkehrsmi­nisters. Norbert Hofer wird nun den Verband der Fahrschulu­nternehmer anweisen, „ auf die Übersetzun­g der Prüfungsfr­agen und der Lehrmittel in die türkische Sprache zu verzichten“. Damit wird ein Entgegenko­mmender Bundesregi­erung beendet, das unter dem roten Kanzler Viktor Klima in der SPÖ/ ÖVP- Koalition im Jahr 1998 beschlosse­n worden ist. Minister Norbert Hofer im Gespräche mit der „ Krone“: „ Dieses bisherige Angebot, die Führersche­inprüfung in Türkisch abzulegen, diskrimini­ert auch andere ethnische Minderheit­en, die den Test in Chinesisch, Arabisch oder Albanisch übersetzt haben wollten.“ Künftig werden die Fragen des Multiple- Choice- Tests ( bei dem mehrere Antworten möglich sind) in Deutsch und Englisch abgeprüft sowie in Slowenisch und Kroatisch – Österreich hat sich im Staatsvert­rag 1955 verpflicht­et, diese zwei Sprachen als Amtssprach­en anzuerkenn­en. Dass die Zunahme von Schummel- und Betrugsver­suchen bei Prüfungen ein Mitgrund für diesen Schritt des Verkehrsmi­nisterium seien, wird offiziell nicht bestätigt.

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Fotos: SEPA. Media, Klemens Groh Verkehrsmi­nister Hofer: kein Test in Türkisch mehr.
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