Ratschläge über Intimleben als neuer Boom im Internet
Anonymität statt Schamgefühl Arzt- Gespräch wichtig
Immer mehr Leute suchen im nach Lösungen für ihre Probleme. Anonym oder mit fiktiven Namen besprechen sie auch intimste Angelegenheiten. Vor allem über Sexualität tauschen sich die Benutzer gerne aus. Die „ Krone“sprach mit einem Experten über den Drang, seine Probleme online zu teilen.
Für jede Lebenslage gibt es auf Facebook eine eigene Gruppe, in der Betroffene über ihre aktuelle Situation diskutieren. Mütter treffen sich auf „ mamas united“und tauschen sich über das Elternsein aus. Auch intime Fragen, wie über die beste Verhütungsmethode, werden dort diskutiert – eigentlich ein Thema, das man besser mit einem Mediziner bespricht. Psychotherapeut Peter Stippl weiß, warum sich viele Ratschläge aus dem Netz holen: „ Das Thema Sexualität ist im persönlichen Gespräch sehr oft mit Scham behaftet. Daher wendet man sich lieber ans Internet.“Auch die Verwendung von falschen Namen anonymisiert den Hilfesuchenden und macht ihn persönlich nicht angreifbar. Außerdem kann man online Reaktionen von anderen Nutzern sehr leicht ignorieren oder die Homepage schließen. „ Im Internet kann man das Gespräch viel besser steuern, als wenn man sich persönlich gegenüber steht“, weiß der Experte.
Im vermeintlich anonymen Internet kann man das Gespräch besser steuern, als wenn man sich persönlich gegenüber steht.
Peter Stippl, Psychotherapeut zur „ Krone“