Millionen aus schwarzer Kassa
Buwog macht bald Pause, für zwei Angeklagte beginnt aber Telekom- Prozess:
Wenn der letzte Beschuldigte im Buwog- Prozess vernommen ist, muss sich die Richterin kurz einem anderen Thema widmen. Zwei Angeklagte, Peter Hochegger und Walter Meischberger, sind nämlich auch in eine andere Affäre verwickelt, die verhandelt werden muss: Es geht hier um die „ schwarzen Kassen“der Telekom.
Der Buwog- Prozess wird nach einem Verhandlungstag am 1. August am 18. September fortgesetzt. Wenn Karl- Heinz Grasser die letzten Fragen beantwortet hat, müssen noch ein Anwalt und ein Vermögensberater vernommen werden.
Dann macht Buwog Pause, doch zwei der Angeklagten bleiben auf ihren Plätzen, der frühere TelekomChef Rudolf Fischer und weitere zwei Beschuldigte werden sich zu ihnen gesellen. In dem Verfahren, das Richterin Marion Hohenecker einschieben muss, sind die „ schwarzen Kassen“der Telekom das Thema.
In den Jahren nach 2000 bildete das Unternehmen mit Hilfe von Scheinrech- nungen einen geheimen Finanztopf, aus dem sich ein fast unerschöpfliches Füllhorn ergoss. An politische Parteien, parteinahe Funktionäre oder auch an frühere Politiker, die im aktuellen Prozess aber nicht angeklagt sind. Der frühere Vizekanzler Gorbach zum Beispiel kam mit einer Bußgeldzahlung in Höhe von 100.000 Euro davon.
Die 208- seitige Anklage befasst sich aber auch mit skurrilen Details: Über die „ schwarzen Kassen“lief auch die Abrechnung für ein Privatflugzeug, das Rudolf Fischer und Freunde von einem Golfausflug aus Spa- nien heimbrachte. Der frühere Manager gönnte sich weiters ein teures spezielles Fitnessgerät, das ihm Walter Meischberger empfohlen hat. Meischberger steht in der Causa Telekom vor Gericht, weil 800.000 Euro über seine Firma ausgezahlt wurden. Von den neun Millionen aus den „ schwarzen Kassen“sind laut Anklage sechs Millionen strafrechtlich relevant.