Was jetzt die Anbieter bremst
Das Geld liegt nicht mehr auf der Straße, da Kunden schneller und individueller essen.
Kein Land in Europa bietet so viel Gastround Erholungsangebot entlang der Autobahn wie Österreich. Mehr als 100 Raststationen und - plätze säumen unser schnelles Straßennetz. „ Jetzt herrscht wieder Hochbetrieb“, strahlt Oldtimer- Boss Anton Kothmiller, der vier Raststationen und einen Autohof betreibt. Entlang der Tauernstrecke sind im Moment etwa 20- mal mehr Besucher anzutreffen als sonst, und auch andernorts schieben sich die Pkw- Kolonnen mit hungrigen und durstigen Insassen durchs Land.
„ Wir machen jetzt viermal mehr Geschäft“, analysiert Wolfgang Rosenberger, der mit 16 LandzeitRaststätten aktuell rund 50 Mio. € Umsatz pro Jahr erzielt. Nur Autobahn- Gäste wären zu wenig. Die Umsatzspitzen reichen nicht, mittlerweile kommen bis zu 50% der Gäste aus der Umgebung, die mit Schmankerln angelockt werden.
Das Geld liegt schon lange nicht mehr auf der Straße. Die Autos fahren ohne Stopp länger und sehr komfortabel. Die Rastplätze wurden von der Asfinag modernisiert und sind viel einladender. Mit Handy & Co. findet man auch abseits der Reiserouten schnell Supermärkte oder Imbisse. Autogrill- Österreich- Chef Martin Ugrinovits: „ Niemand ist mehr darauf angewiesen, auf der Autobahn sein Überleben zu sichern.“Zehn Standorte, die kontinuierlich modernisiert wer-
den, machen rund 12,5 Mio. € Umsatz. Zusätzliches Geschäft wird derzeit aber abseits der Autobahn gemacht. So kooperiert man mit Designer outlets ( Parndorf, Salzburg) und eröffnet dort Lokale. An neuen, noch modernen Lö- sungen für die Autobahnen wird gefeilt.
Die meisten Urlauber wollen lieber rasen als rasten. „ Für die schnelle Verpflegung sind Kaffee und Sandwiches aus dem Tankstellen- Shop eine Konkurrenz zum klassischen Res- taurant“, berichtet Roswitha Moser von Marche, die drei Standorte betreibt. Dieser Entwicklung will auch die Asfinag nachkommen. „ Wir planen mehr Angebote für schnelles Essen unterwegs“, erklärt Karl- Christian Petz zuständiger Manager beim Autobahnbetreiber.
Bei Rosenberger ( 16 Objekte) arbeitet man an der „ Raststation der Zukunft“, bei der vor Ort Ketten wie dm, Bipa, Spar oder Billa einziehen sollen. Auch das Fast- food- Angebot wird ausgebaut. Das Führungsduo Jutta Wollner und Meinhard Friedl hat die Verhandlungen mit Burger King jetzt abgeschlossen.
Nicht nur die Wünsche der Gäste werden komplexer. Kothmiller: „ Neue gesetzliche Regulierungen sorgen für zusätzliche Herausforderungen …“