Endlich klare Worte
Die amerikanische Innenpolitik gibt im Moment ein ziemlich jämmerliches Bild ab. Und das liegt ausnahmsweise nicht in erster Linie an Präsident Donald Trump, sondern an seinen inner- wie außerparteilichen Widersachern, denen jedes Mittel recht scheint, den Präsidenten zu diskreditieren.
Das soll hier nicht falsch verstanden werden: Trump agiert in vielen Fällen erratisch und nicht nachvollziehbar, seine Handelspolitik und vieles andere sind strikt abzulehnen, und seine Persönlichkeit kann man wohl nur als die eines egomanischen Narzissten und Supermachos beschreiben.
Aber diese klare Ablehnung bedeutet nicht, dass alles, was Trump macht, dumm ist. Und sein Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin war eben alles andere als dumm – auch wenn Trump bei der gemeinsamen Pressekonferenz gepatzt haben mag. Bei einem Thema, das angesichts der Probleme dieser Welt wirklich nebensächlich ist.
Und es ist auch alles andere als dumm, dass Trump den Kreml- Chef noch für diesen Herbst zu einem Besuch ins Weiße Haus eingeladen hat. Zu Gesprächen über so kontroversielle Themen wie den Konflikt in der Ukraine, die Lage in Syrien, das iranische Atomprogramm und vieles mehr.
Zu all diesen Problemen ließen sich Lösungen finden, so der US- Präsident. Auch wenn die Antworten in vielen Bereichen wohl sehr schwierig seien.
Das ist ein vernünftiger und verantwortungsvoller Zugang – auch wenn er von Donald Trump kommt und in den USA auf vehemente Ablehnung stößt.
Die Frau mit der weltweit wohl größten politischen Erfahrung, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, antwortete auf die Frage, wie sie den geplanten Gipfel mit Trump und Putin in Washington sähe: „ Solche Treffen müssten wieder zur Normalität werden. Immer wenn gesprochen wird, ist es im Grunde gut für alle. Und gerade wenn zwischen diesen beiden Ländern gesprochen wird.“
Endlich klare Worte von berufener Seite. Dabei kann man der deutschen Kanzlerin sicher nicht unterstellen, eine Trump- Freundin zu sein.