Starke Frauen
Vor genau einem Jahr nahm bei der Europameisterschaft in den Niederlanden gerade das Wunder um Österreichs Fußball- Frauen seinen Lauf. Ein Märchen, das erst im Halbfinale und mit dem dritten Platz zu Ende gehen sollte.
Märchenhaft erscheint auch der Weg, den Anna Veith seither gegangen ist. Heute vor einem Jahr, als Österreich in Utrecht gegen Frankreich ein 1: 1 erkämpfte und deshalb wenige Tage später sogar Gruppensieger wurde, sah die Sportwelt der damals 28- Jährigen düster bis schwarz aus. Immer wieder Therapien, dennoch immer wieder Schmerzen. Ob eine Fortsetzung der Karriere möglich sein würde, stand in den Sternen.
Zwölf Monate später gewann sie wieder ein Weltcuprennen, holte Olympia- Silber und will heuer sogar bereits beim Weltcupauftakt in Sölden an den Start gehen, wie sie beim sommerlichen Besuch der „ Krone“verriet. In Sölden! Dort, wo sie sich am 21. Oktober 2015 so schwer verletzt hat. Dort, wo ihr Leidensweg begann. „ Aber der Sturz geschah ja nicht am Rennhang, sondern weiter oben – das wird kein Problem sein“, sagt sie.
Sie wirkt dabei so cool und gelassen, als ob sie über ein Kochrezept sprechen würde. Und in ihren Augen funkelt eine Entschlossenheit wie damals. Wie in ihrer ersten Karriere, wie vor all den Rückschlägen – als sie ein Rennen nach dem anderen gewann.
Ob Fußball- Wunder bei der EM oder Ski- Ausnahmeerscheinung Anna V.: Sport- Österreich kann verdammt stolz sein auf seine starken Frauen.