„ Wenn ich könnte, würde ich herziehen“

Trump- Hetze, Dieselskandal und der Fußball in Trümmern – die „ Krone“hat sich unter deutschen Urlaubern umgehört

Wenn’s schon nix wird mit dem Fußball- Sommermärchen, dann muss man sich im Urlaub eines schaffen. Also Koffer, Kinder und Socken samt Sandalen eingepackt – und ab in den Süden. Hier in Österreich zaubert sich jeder deutsche Urlauber sein eigenes Sommermärchen. Aber ganz kalt lässt einen die Stimmung in der Heimat nicht. „ Vielleicht war die Willkommenskultur ein Fehler“, sagt das Ehepaar Reßler, das mit dem Fahrrad nach Linz geradelt ist.

„ Wenn ich könnte, würde ich herziehen“, sagt Gerd Schmidtke aus Bad Kreuznach bei Mainz. Die Familie – Vater Gerd, Mutter Katrin und die Kinder Max, Moritz, Lilly und Luis – campt in Wiesing in Tirol. „ Am meisten ärgert mich das Thema

Flüchtlinge. Ich bin bei der Feuerwehr, hier sind oft Einsätze wegen Flüchtlingen nötig. Oft stoßen wir auf Respektlosigkeit.“Auch den Dieselbus musste er ob des Dieselskandals verkaufen.

Das bereitet Margarete und Günter Z. aus Berlin kein Kopfzerbrechen. Schließlich sind sie mit dem Schiff ins Donaudelta unterwegs mit Zwischenstopp in Wien: „ Die Stimmung bei uns ist ganz toll“, sagt der 77- Jährige ironisch. „ Die politische Situation ist sehr unbefriedigend. Alles wurde kaputtgespart“, ergänzt Margarete.

Das wiederum sieht Eberhard Sudhaus aus Hamm in Nordrhein- Westfalen anders: „ Was der Seehofer in den vergangenen Wochen mit der Kanzlerin aufgeführt hat, war nicht zielführend. Er sollte zurücktreten“, sag- te der 65- Jährige während eines Spaziergangs im Salzburger Mirabellgarten, ehe es zurück an den Strand des Attersees ging.

Unweit davon, in Schladming, betreibt Roland Hilgard aus Aachen Aktivurlaub. Er liebt die Berge und die deutsche Nationalmannschaft. „ Das mit unserem Fußball ärgert mich gewaltig“, schimpft er. „ Da wurden viele Fehlentschei- dungen getroffen, die zum frühen WM- Ausscheiden geführt haben.“

Britta Klier aus Frankfurt ist eine von 3,5 Millionen deutschen Urlaubsgästen in Kärnten. Sie will vor allem eines: „ Im Urlaub nicht dran denken. Und dass das ganze Heckmeck bald ein Ende hat.“Damit man sich im Urlaub in Österreich sein ganz persönliches Sommermärchen zaubern kann.

Gerhard Matzke aus Düsseldorf tourt im VW- Bus nach Stegersbach ( Bgld.). Was ihn in der Heimat ärgert: „ Mancher Politiker macht aus der Asylkrise eine Showbühne.“

Familie Schmidtke aus Bad Kreuznach urlaubt in Wiesing in Tirol: Vater Gerd, Mutter Katrin und das „ Zwillingsdoppel“: Max & Moritz ( beide 12), sowie Lilly & Luis ( beide 8).

Günther ( 77) und Margarete ( 71), ein Rentnerpaar aus Berlin, reisen per Schiff ins Donaudelta und genießen die Sehenswürdigkeiten von Wien bei einem Zwischenstopp.

Eberhard Sudhaus ( 65) aus Hamm urlaubt zwar am Attersee ( OÖ), besichtigt aber auch den Mirabellgarten in Salzburg.

Der Dieselskandal lässt einen Naturburschen wie Roland Hilgard aus Aachen kalt. Er urlaubt in Schladming.

Renate und Theo Reßler aus Altötting radeln durch Oberösterreich. Sie kritisieren fehlenden Weitblick in der Politik.

Britta Klier aus Frankfurt urlaubt in Kärnten aus einem Grund: Nicht an die Probleme in der Heimat denken.