250.000 illegale Migranten im Land?
Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl ( SPÖ) fordert von ÖVP- FPÖ- Regierung rasch Lösungen in der Flüchtlingsfrage
Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl ( SPÖ) hat am Sonntag darauf hingewiesen, dass sich laut ihm bekannten Schätzungen in Österreich bereits rund 250.000 illegale Migranten aufhalten. Das sei „ kein guter Zustand“, sagt Niessl, der von der türkis- blauen Regierung jetzt rasch Maßnahmen in der Flüchtlingsfrage verlangt.
„ Derzeit kommen täglich zirka 50 Flüchtlinge nach Österreich. Das sind 300 bis 400 pro Woche“, so Niessl gestern. Burgenlands Landeshauptmann weist dabei auch darauf hin, dass über sein Bundesland nur ganz wenige Flüchtlinge kommen, weil die Grenzkontrollen von Polizei und Bundesheer derart effizient erledigt werden, dass die Schlepper erwischt werden.
Niessl fügt hinzu, dass sich bei einer allfälligen Reduktion des Grenzschutzes im Burgenland die Schlepperrouten sofort ändern würden. Daher müsse man die Bewachung der Grenze selbst übernehmen, solange die EU- Außengrenzen nicht besser abgesichert werden.
In diesem Zusammenhang übt Niessl scharfe Kritik an Bundeskanzler Sebastian Kurz, der auf EU- Ebene noch keine Lösung gefunden habe. „ Wir müssen vom Reden schon lange ins Tun kommen“, so Niessls Aufforderung an die Regierung.
Für weitere Beunruhigung sorgt unterdessen eine Analyse vom Leiter der Zentrale zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität und des Menschenhandels, Gerald Tatzgern. Seinen Erkenntnissen nach, halten sich in der Balkanregion aktuell um die 60.000 Migranten beziehungsweise Flüchtlinge auf. Von einer Entspannung der Lage in nächster Zeit könne keine Rede sein, sagt Tatzgern.