Nicht mehr gerne im Sandkasten
„ Ich habe früher einmal gerne im Sandkasten gespielt, heute nicht mehr“, knurrte Sebastian Vettel wenige Minuten nachdem er seine Siegchancen in Hockenheim durch einen Fahrfehler fünfzehn Runden vor Schluss in Führung liegend begraben musste. Vor den Augen seiner Fans war der Ferrari im Motodrom in die Streckenbegrenzung gekracht und nicht mehr aus dem Kies herauszumanövrieren. „ Ich hab ein bisschen zu spät gebremst, klar war’s schon ein wenig rutschig, dann haben die Hinterräder blockiert, und natürlich war’s auch die total falsche Stelle. Aber okay, es war ein kleiner Fehler mit einer großen Auswirkung“, sagte der vierfache Weltmeister, der damit weiterhin den „ Fluch von Hockenheim“tragen muss. In seiner Karriere blieb ihm ein Sieg in unmittelbarer Nähe seiner Heimatstadt Heppenheim damit weiterhin verwehrt. Der einzige Heimerfolg gelang Vettel vor fünf Jahren auf dem Nürburgring. „ Natürlich ärgert mich das heute, aber man darf dann auch nicht zu hart mit sich ins Ge- richt gehen. Wir haben ein gutes Auto, man hat gesehen, dass ich bis zum Ausfall nicht viel falsch gemacht habe. Wir hatten den Sieg in der Tasche. Okay, es sollte diesmal halt nicht sein.“Mit diesen Worten verabschiedete sich der Ferrari- Superstar und versprach, in einer Woche in Budapest im Titelkampf gegen Lewis Hamil
ton zurückzuschlagen. Die Scuderia Ferrari hat in Deutschland in beiden Weltmeisterschaften die Führung abgeben müssen, immerhin schaffte Kimi Rä
ikkönen als Dritter noch einen Podestplatz. Zur Stallorder ( musste Vettel vorbeilassen) meinte der „ Iceman“nur cool: „ Ich bin ein bisschen enttäuscht, muss das aber diesmal akzeptieren.“