Tödliche Attacke einer Kuh
Hinterbliebene klagten Bauern auf 360.000 €. Der Zivilprozess dauert schon länger als 1 Jahr
Seit mehr als einem Jahr läuft in Innsbruck der Zivilprozess um den Tod einer deutschen Urlauberin im malerischen Pinnistal ( Tirol). Sie war 2014 auf einer Alm von einer Mutterkuh attackiert worden und erlag ihren Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft stellte den Fall ein: Der Bauer hatte mehrsprachige Schil- der angebracht, dass Abstand zu halten sei. Doch der Witwer und der Sohn der Frau argumentierten, dass ein einfacher Weidezaun genügt hätte, um das Unglück abzuwenden – den es jetzt entlang des Wanderweges gibt, errichtet vom Tourismusverband. Der Anwalt des Bauern konterte, dass im Pinnistal seit dem 16. Jahr- hundert geweidet würde. Alles einzuzäunen, sei schlicht unmöglich.
In einem glimpflicheren Fall in Kärnten urteilte der OGH, dass eine „ Abzäunung des Weges auf einer Almweide weder üblich noch zumutbar sei.“Sind gefährliche Tiere auf der Weide, haben sie gesondert verwahrt zu werden. Den angegriffenen Wanderer traf Mitschuld – er hätte großräumig ausweichen müssen.