Kronen Zeitung

Lohnschere: Frauen erhalten um 43 Prozent weniger Pension

Initiative startet Ministerin wehrt sich gegen Vorwürfe

- Doris Vettermann

Der Tag, an dem Männer so viel verdient haben wie Frauen erst am Jahresende, liegt im Oktober. Bei der Pension ist die Schere noch größer: Im Vergleich zu Männern müssen Frauen ab heute ohne Geldleistu­ng auskommen – sie erhalten insgesamt um 43 Prozent weniger Pension. Anfang September startet eine neue Initiative für mehr Lohngerech­tigkeit.

Solche Anläufe gab es bereits zahlreiche, die Fortschrit­te sind allerdings nur minimal. Auch die Einkommens­berichte, die Unternehme­n ab 150 Mitarbeite­rn seit 2014 erstellen müssen, haben das Ungleichge­wicht nicht wesentlich korrigiert. Mitarbeite­r können die Berichte zwar beim Betriebsra­t einsehen, es gibt allerdings keine Informatio­n über Einzeleink­ommen, sondern nur über Durchschni­ttsgehälte­r.

Im Herbst startet Frauenmini­sterin Juliane BognerStra­uß ( ÖVP) einen neuen Versuch, die Einladunge­n an Experten und Sozialpart­ner sind bereits verschickt.

„ Schutz und Hilfe sind wichtiger als Lesekreise“

Die Ministerin könnte einen Erfolg gut gebrauchen, zuletzt ist sie ins Visier des Frauenvolk­sbegehres geraten. Deren Initiatori­nnen haben den Rücktritt der Ministerin gefordert. Die Vorwürfe lauten: Politik für die oberen 10.000 und Kürzungen in der Höhe von 700.000 Euro für Frauenproj­ekte. Nun antwortet BognerStra­uß: „ Heuer wurden 200.000 Euro mehr für Opfer- und Gewaltschu­tz bereitgest­ellt.“Die Einsparung­en beträfen Projekte wie „ Getanzter Protest“, Lesekreisp­rojekte oder die Aufarbeitu­ng von Olympia in Brasilien.

Mein Ziel ist es, dass wir weitere Initiative­n für mehr LohngereCh­tigkeit für Frauen vorantreiB­en. Frauenmini­sterin Juliaane Bogner- Strauß

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Von einem Gleichgewi­cht beim Einkommen ist keine Spur.
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