SPÖ beklagt große Mängel bei der Kinderbetreuung
Einrichtungen schließen früh und vor allem in den Ferien oft
Ein Fünftel aller Kindergärten in Österreich sperrt bereits vor 14 Uhr zu, in den Sommerferien sind viele Einrichtungen gleich mehr als zwei Wochen geschlossen. Das trifft vor allem Frauen – und macht es schwierig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Die SPÖ fordert neben dem Ausbau einheitliche Öffnungszeiten.
Die Unterschiede in den einzelnen Bundesländern sind enorm: Während die Wiener Kindergärten im Durchschnitt nur an fünf Tagen im Jahr geschlossen sind, bleiben die Türen im Burgenland an 36 Tagen ge- schlossen, in Vorarlberg 31 und in Oberösterreich 30 Tage lang. Ähnlich verhält es sich mit den täglichen Öffnungszeiten. 22 Prozent der Betreuungsplätze sind nur bis 14 Uhr verfügbar, 40 Prozent haben länger als bis 17 Uhr geöffnet.
Die SPÖ fordert nun einheitliche Standards. Ein Kindergarten soll an maximal 15 Tagen im Jahr geschlossen bleiben. Auch in den Sommerferien sollen die Schließtage begrenzt werden – auf maximal zehn Tage.
Weiters drängen die Roten auf einen flächendeckenden Ausbau der Betreuungseinrichtungen, vor allem für unter Dreijährige. „ Dafür bräuchte es aber mehr und nicht weniger Geld von der Regierung“, so die SPÖ. ÖVP und FPÖ haben ja den Ländern gerade erst einen Entwurf übermittelt, in dem 30 Millionen Euro gekürzt werden. Derzeit fehlen aber noch mehr als 18.000 Plätze für die Kleinsten, um das von der EU definierte Ziel von 33 Prozent Betreuungsquote zu erreichen.