Kronen Zeitung

Warum Portugal anders ist

- christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

Die Bilder vom Sturm auf die sp anisch e Nordafrik a- Exk lave Ceuta waren beängstige­nd und m itleiderre­gend zugleich . In den Gesich tern der afrik anisch en Migranten war zu seh en, dass sie es als ih r Rech t betrach ten, nach Europ a zu k om m en, wo sie sich ein besseres Leben erwarten. Ein Rech t, das sie als Wirtsch aftsm igranten so aber nich t h aben. Würde m an es ih nen gewäh ren, würden Millionen folgen und unser Kontinent würde k ip - p en. Auf die eine oderandere Weise.

Die m eisten Politik er in Europ a h aben das m ittlerweil­e verstanden und versuch en gegenzuste­uern. Wenn die Wege auch noch nich t alle k lar sind, ein strik ter Sch utz der EU- Außengrenz­en geh ö rt jedenfalls dazu. Das zeigt sich auch daran, dass die Migranten auf die Route nach Sp anien ausweich en, seit Italien k aum m eh r Sch iffe m it Migranten in seine Häfen einlaufen lässt.

Sp aniens neuer Prem ier Sánch ez und Frank reich s Präsident Macron sp rach en sich dah er bei einem Treffen in Madrid für einen Migrations­gip felder EU aus. Dann reisten sie weiternach Portugal.

Und trafen dort auf Ministerp räsident António Costa, dessen Land abseitsder­gängigen Mittelm eer- Routen liegt und desh alb k aum betroffen ist. Dabei ist Portugalda­sverm utlich einzige Land Europ as, das sich Migranten dezidiert wünsch t! „ Wir brauch en m eh r Einwandere­r“, sagte Costas vor ein p aarWoch en auf dem Parteitag seiner Sozialdem o-

k raten und erntete tosenden Ap p laus.

Portugalis­t anders, weiles aufgrund der Abwanderun­g Hunderttau­sender wäh rend der Wirtsch aftsk rise zwisch en 2 012 und 2 016 und einer zu geringen Geburtenra­te m it einem m assiven Bevö lk erungsrück gang zu k äm p fen h at. DasLand brauch tp ro Jah r 75.000 Einwandere­r, um seinen Bevö lk erungsstan­d zu h alten.

Ein weiteres Beisp iel, das zeigt, wie k om p lex es ist, in Europ a einen Weg zu einer m ensch lich en, sinnvollen Migrations­p olitik zu finden, die alle m ittragen k ö nnen und die niem anden überforder­t.

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