Kronen Zeitung

„ Genaues Auszähl- Prozedere lebensnotw­endig für Anonymität“

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Der Leiter der Bundeswahl­behörde, Ministeria­lrat Robert Stein, erklärte vor Gericht, dass die Manipulati­onen überrascht hätten – nur durch einen Aktenverme­rk aus Kärnten sei man darauf auf- f merksam geworden.

Wie lief das damals ab?

Als es erste Gerüchte von der Problemati­k gab, sind wir sofort tätig geworden. Eine Belehrung alleine wäre indiskutab­el gewesen – also mussten wir die Staatsanwa­ltschaft einschalte­n.

Villach war kein Einzelfall.

Nein. Von 113 Wahlbezirk­en gab es in 13, 14 Probleme: Es wurde zu früh ausgezählt, die Wahlbehörd­en sind ihren Aufgaben nicht nachgekom- men. Kurz: Manipulati­onen waren nicht auszuschli­eßen.

Ein Angeklagte­r berichtet, es sei seit Jahren so gelaufen.

Hätten wir das bloß erfahren! Das vorgeschri­ebene Prozedere einzuhalte­n ist lebensnotw­endig, um die anonyme Wahl zu gewährleis­ten!

Welche Konsequenz­en wurden aus der Affäre gezogen?

Der Leitfaden für Wahlen wurde erweitert, es gibt auch ein Online- Tool, um Wahlhelfer besser zu schulen.

Wie hoch ist der verursacht­e Schaden?

Natürlich mehrere Millionen Euro. Da es bei der zweiten Stichwahl aber bekanntlic­h eine Wahlversch­iebung wegen defekter Kuverts geben musste, ist eine genaue Bezifferun­g nicht möglich.

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Ministeria­lrat Stein war als Zeuge in Klagenfurt.
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