Börsen Wien & Welt
In Wien Oberwasser für Verbund und KTM Deutsche Autokonzerne beschleunigt Facebook verlor 120 Milliarden Dollar
Dank der Entspannung im Handelsstreit mit den USA stiegen die Aktienkurse vieler EU- Börsen, so auch in Wien. Vor allem Autowerte ( Polytec) und Metallindustrie ( voestalpine, Amag) profitierten von der Hoffnung, dass Strafzölle nicht kommen bzw. aufgehoben werden könnten. Dazu kamen ein paar gute Firmenzahlen: KTM fuhr im 1. Halbjahr 8% Umsatzplus ( 822 Mio. €) und gleich 19% mehr Betriebsgewinn ( 78,4 Mio. €) ein. Der Ausblick bleibt rosig. Ebenfalls Oberwasser hatte der Verbund. Im Halbjahr stieg der Konzerngewinn bei 7% Umsatzminus ( 1,37 Mrd. €) dank höherer Großhandelspreise und Kostenmaßnahmen um 47% auf 227,5 Mio. € und bestätigte so seine kürzlich angehobenen Jahresziele ( Gewinn ca. 365 Millionen Euro).
Ähnlich das Bild in Frankfurt. Dass die drohenden Auto- Zölle der USA vorerst nicht kommen, beschleunigte VW, BMW und Daimler deutlich. Dabei enttäuschte der Mercedes- Konzern an sich: Im 2. Quartal sank der Umsatz um 1% auf 40,8 Mrd. €, der Nettogewinn erlitt mit fast einem Drittel Minus auf 1,7 Mrd. € gar eine kräftige Delle. Die Erträge sanken in allen Sparten unerwartet stark, zudem wird der geplante Umbau zu mehr Eigenständigkeit der Teilbereiche vorerst einen dreistelligen Millionenbetrag kosten.
An der Wall Street war Facebook im Mittelpunkt: Das soziale Netzwerk brillierte im 2. Quartal auch nach dem Datenskandal mit Topzahlen ( 42% Umsatzplus auf 13,2 Mrd. Dollar, 31% mehr Gewinn auf 5,1 Mrd. Dollar). Doch die Nutzerzahl stieg schwächer als von Analysten erwartet, und das reichte für einen Kurssturz um bis zu 19%. Umgerechnet kostete das die Anleger die Kleinigkeit 120 Milliarden Dollar! Die Twitter- Aktie fiel am Freitag zeitweise um 17%, weil die Zahl der Nutzer um eine Million gesunken ist. Amazon hingegen erzielte mit einem Gewinn von 2,53 Milliarden Dollar das beste Quartalsergebnis seiner Geschichte.