Asyl- Krise überrollt Spanien
Neuer Ansturm von Migranten Experte sieht trotzdem Chance für Lösung
MADRID/ BERLIN. Die Asyl- Krise überrollt Spanien! Alleine am vergangenen Wochenende sind rund 1500 illegale Migranten aus Afrika kommend an Spaniens Stränden gelandet und von überladenen Booten geborgen worden. Der MigrationsExperte Gerald Knaus sieht dennoch eine Chance für einen Durchbruch in der Flüchtlingspolitik.
Der in Berlin lebende Österreicher gilt auch als Vater des Flüchtlingsdeals mit der Türkei. Eine effektive Flüchtlingspolitik brauche zwei Dinge, so Knaus in der Zeitung „ Die Welt“: schnelle Asylentscheidungen und die Fähigkeit, Herkunftsländer dazu zu bringen, abgelehnte Staatsangehörige sofort zurückzunehmen.
So könnte in Spanien ein Aufnahmezentrum errichtet werden, in dem Asylentscheidungen innerhalb weniger Wochen gefällt würden. Wer abgelehnt werde, müsse sofort zurück in sein Herkunftsland.
Kanzlerin Merkel reist im August nach Westafrika, sagt Knaus: „ Es wäre gut, wenn Spanien, Frankreich und Deutschland schon jetzt jemanden ernennen, der in den wichtigsten Herkunftsländern ein gemeinsames Angebot vorbereitet: Wenn diese helfen, ab einem Stich- tag jeden sofort zurückzunehmen, der keinen Schutz braucht, würden Kontingente für legale Migration in Form von Arbeitsvisa oder Stipendien zugesagt.“
Das Ziel müsse sein, dass, wie bei dem EU- Türkei- Abkommen, die Zahl der Menschen, die in die Boote steigen, schnell sinkt: „ Und das ohne Ertrinken und ohne Aufkündigung der Genfer Flüchtlingskonvention.“