Zwist im Umfeld eines Toten
Vater starb, Sohn verdächtigt Vorerst ging es nur um Streit mit Sachwalter
Eigentlich sitzt der Angeklagte derzeit wegen Mordverdacht an seinem Vater in U- Haft. Nun musste er sich aber im Gericht in Graz wegen anderer Vorwürfe ver- antworten: Er soll den Sachwalter des Vaters bedroht und versucht haben, ihn zu nötigen. Dafür gab es nun 1 Jahr bedingte Haft, Urteil nicht rechtskräftig!
Die Stiefschwester hatte den Fall rund um den gewaltsamen Tod ihres Vaters ins Rollen gebracht: Sie hatte Pflegemissstände befürchtet, die den 82- Jährigen ins Grab gebracht haben könnten. Tatsächlich stellte der Gerichtsmediziner fest, dass der Mann in seinem Haus in Voitsberg ( Steiermark) erstickt worden war. Im Verdacht: der Sohn ( 54), der jede Schuld bestreitet. So auch im aktuellen Prozess in Graz vor Richter Andreas Lenz. Zuerst will er nicht im Verhandlungssaal erscheinen, um später einen inszenierten Auftritt im selbst beschrifteten T- Shirt mit der Aufschrift „ Ich bin Kain Mörder“( in Anlehnung an die biblische Geschichte von Kain und Abel) hinzulegen.
Dem Sachwalter seines Vaters soll er vorgeworfen haben, Geld zu unterschlagen, und er drohte ihm angeblich, seine Kanzlei öffentlich schlechtzumachen. So schrieb er etwa in einem Brief an das Bezirksgericht: „ Seine Tage sind gezählt, sein Amt erhält ein anderer.“Jetzt sagt der Angeklagte dazu: „ Damit habe ich Gottes Worte zitiert!“
Nicht rechtskräftiges Urteil: 1 Jahr bedingte Haft.