Eingestampft
Direkt nach der Zielflagge in Budapest bog die Formel 1 in ihre Sommerpause ab. Die SaisonZwischenbilanz ist dabei eine durchschnittliche, weil viele Rennen wie eben auch am Sonntag jenes in Ungarn mehr dahinplätscherten als mitrissen.
Dafür verspricht der Titelkampf mit dem doppelten Gigantenduell zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel sowie ihren Teams Mercedes und Ferrari Hochspannung wie lange nicht.
Dennoch sorgen mancherorts andere Themen für mehr Gesprächsstoff. Etwa der chronische Husten von Mercedes- Boss Niki Lauda, der aber zum Glück keinen Anlass zur Sorge geben sollte, wie sein Teamchef Toto Wolff versichert. Oder die Tatsache, dass zwei in der Formel 1 hochaktive Konzerne anderswo die Handbremse zogen.
Einerseits Mercedes, das nach Vorwürfen Mesut Özils, wonach man ihn nach den Bildern mit Türkeis- Präsident Recep Erdoğan aus einen Werbespot genommen habe, den Vertrag mit dem Markenbotschafter wohl nicht über 2018 hinaus verlängern wird.
Andererseits der Telekommunikationsriese Vodafone, der in der Königsklasse weiterhin als Neben- Sponsor auftritt, aber einen bereits fertigen Werbeclip mit Özil und dessen Hund Balboa ebenfalls wegen der weiterhin steten Aufregung um die Erdoğan- Bilder einstampfen ließ.
Langsam wird wohl selbst der 92- fache deutsche Teamspieler merken, wie unklug sein FotoAuftritt und gewisse Äußerungen danach waren. Dass er dabei bewusst eingesetzt wurde, um im Hinblick auf die Bewerbung um die EM 2024 dem deutschen Fußballbund einen Image- Schaden zuzufügen, wie mittlerweile auch spekuliert wird, scheint dennoch an den Haaren herbeigezogen. Auch wenn der einzige Mitbewerber Deutschlands die Heimat von Özils Großeltern ist.
Die Türkei.