Kronen Zeitung

Kinderbetr­euung: Jetzt beginnt das Feilschen

Länder Treten nicht Geschlosse­n Auf Ministeriu­m Betont: Wir sind nicht festzement­iert" tauschgesc­häfte erwartet

- D. V.

Die Bundesländ­er haben, wie berichtet, keine einheitlic­he Stellungna­hme zu den Regierungs­Plänen in Sachen Kinderbetr­euung zustande gebracht. Für drei ÖVP- Länder war die Wortwahl bei der Kritik am Bund zu heftig. Inhaltlich beginnt nun das Tauziehen um einen Kompromiss, Tauschgesc­häfte werden erwartet.

Das Familienmi­nisterium signalisie­rte am Dienstag Verhandlun­gsbereitsc­haft. Man sei nicht auf den Entwurf „ einzementi­ert“und prüfe Kompromiss­e, heißt es aus dem Ressort von Juliane Bogner- Strauß. Die Regierung ist also durchaus bereit, in dem einen oder anderen Punkt noch nachzugebe­n. Gut möglich, dass auch finanziell noch etwas nachgebess­ert wird – in ihrem Plan hatte die Regierung die Mittel von 140 auf 110 Millionen Euro gekürzt.

Landeslehr­er statt Kopftuchve­rbot?

„ Es gibt Tauschmass­e“, ist hinter vorgehalte­ner Hand aus den Verhandler­kreisen zu hören. So könnte etwa die Controllin­g- Verordnung für die Landeslehr­er, die sich auch in dem Entwurf des Bundes findet, gegen das von der Regierung geplante Kopftuchve­rbot im Kindergart­en getauscht werden. Beides will die Regierung, beides lehnen die Länder ab. Bei einem Kompromiss könnten beide einen Erfolg verbuchen.

Zu wenige Plätze, mehr Aufwand, viele Hürden

Bei der Kinderbetr­euung kritisiere­n die Bundesländ­er vor allem, dass es zu wenige Plätze für unter- Dreijährig­e gibt. Auch ein zusätzlich­er Verwaltung­saufwand, völlig unrealisti­sche Ziele und bürokratis­che Hürden werden bemängelt.

Das Burgenland, das den Ländervors­itz innehat, verlangt eine Rückkehr an den Verhandlun­gstisch. Falls im August keine Einigung gelinge, solle die bisherige Bund- Länder- Vereinbaru­ng verlängert werden. „ Um einen rechtsfrei­en Raum zu verhindern“, wie es heißt.

Die SPÖ fordert unterdesse­n, die Kürzungen zurückzune­hmen. „ Wie sollen die Länder die Angebote ausbauen und bessere Öffnungsze­iten garantiere­n, wenn ihnen von dem ohnehin überschaub­aren Budget noch 30 Millionen Euro gekürzt werden?“, fragt ExMinister­in Pamela RendiWagne­r.

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