Modekette Vögele ist pleite
48,5 Mio. € Passiva 711 Mitarbeiter betroffen Investor weiter gesucht:
Die Modekette Charles Vögele, die zuletzt 121 Mio. € umsetzte, ist pleite und muss jetzt doch Insolvenz anmelden. Die PassiVa belaufen sich nach aktuellen Schätzungen auf 48,5 Mio. €. In Österreich sind 711 Mitarbeiter in 102 Filialen betroffen. Die Verhandlungen über eine InVestorenlösung gehen trotzdem Weiter.
„ Wir sehen im eingeleiteten Sanierungsverfahren die beste Chance zur Fortfüh- rung des Unternehmens“, erklärt Charles- Vögele- Chef Thomas Krenn. Er hat wei- terhin ein klares Ziel: Die Arbeitsplätze sollen bestmöglich abgesichert werden, da die gesamte Belegschaft trotz des geschuldeten Urlaubsgeldes in den letzten Wochen extrem loyal war.
Ob es gelingt, entscheidet sich in den nächsten Wochen. Jetzt wird geprüft, wie viel Geld frei verfügbar in der Firma ist, um das Tagesgeschäft weiterzuführen. Alle Standorte durchleuchtet man auf ihre Profitabilität. Welche Filialen zu retten sind, hängt von den Investoren ab.
Als möglicher Käufer wurde zuletzt das holländische Unternehmen Vidrea kolportiert, das heuer bereits die deutschen Schwester- Filia- len übernommen hat und dort jetzt unter der Marke Miller & Monroe Mode und Accessoires für Damen und Herren über 40 verkauft.
„ Wir wurden über alles im Vorhinein aufgeklärt“, berichteten die Mitarbeiterinnen bei einem „ Krone“- Lokalaugenschein im Tiroler Einkaufszentrum Cyta in Völs. Die Bestürzung über die schlechte Nachricht sah man ihnen aber an. Ihr Juligehalt und das Urlaubsgeld bekommen sie jetzt wenigstens vom Insolvenzfonds.
Charles Vögele war zuletzt Nummer zehn im heimischen Modehandel mit einem Marktanteil von gut drei Prozent und 100.000 m2 Verkaufsfläche. Auslöser der Misere ist die massive Konkurrenz durch die Internet- Anbieter und die fehlende klare Positionierung beim Kunden. Gelingt kein Deal, bleibt nur die Zerschlagung und interessante Filialen gehen an andere Händler.