Schuld sind aber immer die anderen
Skandal um das KH Nord
Sieben Stunden tagte gestern die U- Kommission zum Skandal- Krankenhaus Nord. Herausgekommen ist wenig Neues: ExKAV- Chef Wilhelm Marhold wies jede Schuld von sich: „ Zu meiner Zeit war alles in Ordnung.“Zugleich gab es einen Wirbel um nicht gelieferte Akten.
Die Kommission hatte alle Unterlagen zur Vergabe bei der Bauausführung angefordert. Der Krankenanstal-
tenverbund ( KAV) wollte aber nur Stichproben liefern ( siehe Faksimilie). FPÖ- Gemeinderat Leo Kohlbauer übte heftige Kritik: „ Will man etwas vertuschen?“Die Vorsitzende Elisabeth Rech erklärte daraufhin, die Akten nochmals anzufordern.
Wenig Spektakuläres gab es beim ersten Zeugen Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH. Im Mittelpunkt standen die Grundlagen für die seinerzeitige Planung. Laut Ostermann gab es mehrere Standortvarianten, die Politik habe sich dann für das KH Nord entschieden. Die Kapazität von 800 Betten sei angemessen.
Danach hatte Marhold seinen Auftritt. Gebetsmühlenartig meinte der ExKAV- Chef, dass bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2013 alles im Kosten- und Zeitplan war. Eine schlechte Entscheidung sei gewesen, den Vertrag seines Stellvertreters und Verantwortlichen für das KH Nord, Maximilian Koblmüller, nicht zu verlängern: „ Das ist sicher mit ein Grund, warum die Projektorganisation nicht stabil gehalten worden konnte.“
Belastet wurden dadurch vor allem seine Nachfolger Udo Janßen und Thomas Balazs. „ Politisch verantwortlich ist Ex- Stadträtin Sonja Wehsely“, stellte ÖVP- Gemeinderätin Ingrid Korosec fest.