Mutig nach vorne
Leicht wird es für Sturm sicher nicht. Aber im Fußball sind schon verrücktere Dinge passiert. Ein 0: 2 auswärts klingt nicht nach viel, aber es ist schwierig aufzuholen. Du weißt, wenn du ein Gegentor kassierst, musst du aufgrund der Auswärtstorregel vier schießen. Und genau das ist die Falle. Diesen Gedanken musst du unbedingt aus dem Kopf kriegen. Da ist auch der Trainer gefordert, den Spielern diese Angst zu nehmen. Wenn man sich dauernd denkt: „ Wir dürfen ja kein Tor kassieren“, ist man psychologisch automatisch gehemmt. Ich erinnere mich ans letzte Ligaspiel 1992, als ich die Austria trainierte. Wir mussten Salzburg schlagen, denen reichte ein Remis zum Titel. Für mich war klar, dass wir im Vorteil sind, es mental einfacher haben – und wir gewannen 2: 1.
Daher gibt es für Sturm nur eine Devise: Mutig nach vorne spielen. Die Grazer müssen den Willen und den Glauben haben, dass sie vor eigenem Publikum nach 90 Minuten 2: 0 oder gar 3: 0 gewinnen können.
Eine Voraussetzung, dass das gelingt, ist ein volles Haus, das die Spieler antreibt. Ein Tag, an dem alles gelingt, an dem man auch das nötige Glück hat. Vielleicht kann da ich als Talisman fungieren. Ich war letzte Saison im Cup bei Sturms Siegen nach Verlängerung im Halbfinale über Rapid und im Finale gegen Salzburg dabei. Und ich bin auch heute im Stadion . . .