Für Barockfans
Salzburger Festspiele: Jaroussky, Baráth
Barockmusik vom Feinsten bei den Salzburger Festspielen: Das Ensemble Artaserse gastierte mit seinem Gründer, dem Countertenor Philippe Jaroussky, und der Sopranistin Emöke Baráth im Haus für Mozart mit einer Revue von Rezitativen, Arien & Duetten Händels, des „ besten Barockkomponisten“, wie Jaroussky sagt.
Philippe Jaroussky zählt zu den brillantesten Countertenören der internationalen Szene für Alte Musik. Ein Stimmvirtuose, Vokalartist, aber auch ein Meister in der Darstellung der barocken Gefühlswelt! Und ein Publikumsliebling, der überall mit Jubel, Bravogeschrei und Ovationen gefeiert wird. So wie auch nun im Salzburger Haus für Mozart.
2002 gründete Jaroussky das Originalklang- Ensemble Artaserse – der Name bezieht sich auf die Oper gleichen Namens –, das sich in wechselnden Besetzungen besonders den Werken Antonio Vivaldis und Georg Friedrich Händels widmet.
In Salzburg traten Jaroussky, die ungarische Sopranistin Emöke Baráth und das Ensemble Artaserse mit einer Nummernrevue aus acht Opern Händels an, wobei das Dramma per musica „ Ariodante“von 1735 im Mittelpunkt stand.
Souverän beherrschen Jaroussky und Baráth die Kunst, erzählende Rezitative und Arien und Duette, in denen Emotionen ausge- drückt werden, mit großer Intensität darzustellen.
Die Arien singen sie technisch makellos mit kunstvollen Koloraturen und Verzierungen. Stimmartistik, die durch Raffinement und feinste Nuancen unglaublich spannungsgeladen wirkt. Sie geben ihnen aber auch die für Händel charakteristische Vielfalt der Gefühle, Stimmungen, Affekte: Liebe, jubelnde Freude, Eifersucht, Wut, Leid und Hoffnungslosigkeit. Die Liebes- und Abschiedsduette gestalten sie wie dramatische Auseinandersetzungen, die mit der Stimme ausgefochten werden.
Umrahmt von Abschnitten aus Händels Concerto grosso op. 6, das die Artaserse- Musiker mit swingender Eleganz spielen, hörte man außerdem Rezitative und Arien aus den Opern „ Lotario“, „ Almira, Königin von Castilien“, „ Sesto“, „ Rodelinda, Königin der Langobarden“, „ Cäsar in Ägypten“, „ Scipione“und der Serenade „ Parnasso in festa“. Für Barockmusikfans ein Fest!