Kronen Zeitung

Offener Brief an Justizmini­ster Moser

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Ich habe gehört, Sie wären dabei, unsere teilweise anachronis­tischen Gesetze zu durchforst­en, vor allem , um Überflüssi­ges zu entfernen, aber auch, um nicht m ehr Zeitgem äßes den heutigen Gegebenhei­ten anzupassen. Bitte vergessen Sie dabei unsere wertvollen Freunde, unsere treuen Mitgeschöp­fe, unsere Tiere, nicht.

Es kann doch in der heutigen Zeit nicht m ehr unwiderspr­ochen hingenom m en werden, dass ein Tier nicht m ehr als ein Kasten, ein Radl oder ein Auto ist. Wie soll m an als Mensch verstehen, dass das Quälen bis zum Tod eines Tieres um nichts m ehr an Strafe nach sich zieht als das Dem olieren eines Autos oder auch nur das Um treten eines Bikes.

Wir können uns doch unm öglich als die Krone der Schöpfung bezeichnen, wenn wir so wenig Respekt vor dieser und ihren Geschöpfen haben. Ebenso verwerflic­h ist die Idee – ich hoffe, dies ist noch nicht zur Verwirklic­hung gekom m en – ausgerechn­et jene hart zu strafen, deren Verge- hen nichts anderes ist, als die Missstände bezüglich grausam er Tierhaltun­g aufzeigen zu wollen, welch pervertier­te Rechtsum kehr, einfach unverständ­lich, ja, ekelhaft.

Meine Bitte, Herr Minister, gehen Sie in sich, denken Sie dabei an ein Ihnen nahestehen­des Wesen, dann erkennen Sie sicher den Schm erz jener, deren „ Sache“praktisch strafrecht­lich folgenlos „ kaputtgem acht“wurde.

Eva Schreiber, Traiskirch­en

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