Kaum Zugang für Flüchtlinge
Sozialbau Ludwigs Wien- Bonus wirkt: „ Langzeitwiener“werden vorgereiht
Der Wien- Bonus von Stadtchef Michael Ludwig ( SPÖ) wirkt: Anerkannte Flüchtlinge haben zwar eine Zugangsberechtigung zu sozialem Wohnbau. „ In der Praxis sind sie aber weitgehend ausgeschlossen“, so eine neue Studie der TU Wien. Durch das WohnticketSystem für Wiener müssen sie sich hinten anstellen.
TU- Professorin Anita Aigner hat mit Studierenden den Zugang zum Wiener Wohnungsmarkt von Asylberechtigten untersucht. Ihre Studie zeigt, dass anerkannte Flüchtlinge zwar formal Zugang zum Gemeindebau haben, durch das 2015 eingeführte Bonussystem aber „ in der Praxis weitgehend ausgeschlossen werden“, heißt es. Durch das neue Wohnticket werden „ Langzeitwiener“vorgereiht. Flüchtlinge scheitern oft an der Bedingung, zwei Jahre durchgehend an einer Wiener Adresse gemeldet zu sein. Auf dem privaten Wohnungsmarkt hingegen sind Flüchtlinge meist unerwünscht. Vermieter haben einen problematischen SubWohnungsmarkt gebildet und vermieten einzelne Betten um 200 bis 350 Euro pro Monat an junge Männer.
Ein generelles Thema für die Zukunft: „ Das Wiener Modell des sozialen Wohnbaus fokussiert sich zu sehr auf die Mittelschicht“, so die Studie. „ Für die Stadt wird es eine zentrale Herausforderung sein, den Benachteiligten unserer Gesellschaft leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.“