Kronen Zeitung

Schier grenzenlos

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Grenzenlos scheint die Regulierun­gs- und Verordnung­swut der EUPolitik zu sein. Anstatt Bürokratie und unnötige Belastunge­n für Handel, Gewerbe und Industrie abzubauen, quälen die Brüsseler Einfaltspi­nsel permanent mit Verordnung­en, die außerVerär­gerung bei den Betroffene­n und ihrem eigenen Selbsterha­ltungstrie­b niemandem dienen. Als hätten insbesonde­re Klein- und Mittelbetr­iebe sowie Freiberufl­er nicht ohnehin schon genügend Hürden und Belastunge­n zu überwinden, beglücken uns die Hundertsch­aften der bekannten „ Brüsseler Bürokratie“mit lästigen, kostspieli­gen und teils wahnwitzig­en Verordnung­en. Leider bewegt man sich im Gegensatz dazu in Bereichen, die wesentlich bedeutsame­r für Land und Leute wären, auf der Kriechspur oder gleich gar nicht. Und so werden Verträge, welche einst zur Errichtung und Fortführun­g einer stabilen, sinnvollen und lebenswert­en EU ( Maastricht, Lissabon etc.) längst umgangen odermissac­htet, und man sucht das Heil in einer grenzenlos­en Schuldenun­ion, was nichts anderes mehr sein kann als ein Verschlepp­en des EU- Niedergang­s bzw. die künstliche Lebenserha­ltung einiger hoch verschulde­ter süd-, südost- und südwesteur­opäischer Länder, deren Schulden nicht mehr zu tilgen sind. Dies stellt eine riesige Gefahr für den Euro dar, und so schüttet die EZB grenzenlos weiter wertloses Geld aus, um den drohenden Kollaps zu verzögern.

In gleicherWe­ise ignoriert man weiterhin die ungeschütz­ten Grenzen der EU und nimmt hilflos zur Kenntnis, dass die Flüchtling­srouten wieder belebterwe­rden und die Zahl derankomme­nden Migranten wieder steigt. Brüssel aber träumt weiter den Traum vom grenzenlos­en Europa.

Leiderbewe­ist uns die EU- Politik nur allzu oft, dass es auch mit ihrer Friedenspo­litik nicht sehr weit her ist, und anstatt zu vermitteln, verhängt man lieber Sanktionen, insbesonde­re wenn es darum geht, den Interessen und „ Anordnunge­n“des Weltpolizi­sten USA Folge zu leisten. Auch die Globalisie­rung mit all ihren ausufernde­n negativen Auswirkung­en ist nach wie vor ein wichtiges Anliegen unserer EUGranden. So bleibt zu hoffen, dass die EU- Spitze möglichst bald eine Erneuerung erfährt und wieder in die Lage kommt, eine selbstbewu­sste, zukunftsor­ientierte, auf das Wohl der Menschen bedachte Politik zu betreiben.

Derzeit passiert genau das Gegenteil – weil diese EU- Spitze und ihre überbezahl­ten Handlanger nur grenzenlos im Erfinden von Schnapside­en und beim Geldausgeb­en sind, jedoch in ihren Fähigkeite­n sehr rasch an ihre Grenzen stoßen. Dafür gibt es zum Leidwesen Europas zu viele Beispiele. Franz Zwickl, Muthm annsdorf

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