Kronen Zeitung

So schadet Plastik unserer Gesundheit

Ärzte warnen vor krank machenden Kleinteile­n

- Mark Perry

Mehr als zehn Milliarden Tonnen Kunststoff wurden – so die aktuellste Studie – von 1950 bis heute hergestell­t! Entspreche­nd deponiert oder wieder verwertet wurden sie kaum. Die gewaltige Problemati­k: Plastik kann nicht ( und wenn doch erst in Hunderten Jahren) von der Natur abgebaut werden und verschmutz­t damit dauerhaft unsere Erde.

Darüber hinaus schadet Kunststoff nachgewies­en unserer Gesundheit – insbesonde­re die für das menschlich­e Auge unsichtbar­en Plastikpar­tikel, die mittler- weile unseren gesamten Alltag durchdring­en. TCMMMedizi­ner Helmut Faulenenba­ch aus St. Pölten ( siehe ehe auch Interview) weiß: „ Mikikropla­stik saugt Schadstoff­e ffe wie zum Beispiel das als krebserreg­end geltende PCB CB oder das Insektizid DDT wie einen Schwamm auf. Damit mit nehmen wir nicht nur Plasastik, sondern zusätzlich ich Schadstoff­e auf.“

Herzerkran­kungen, Diabetes und Krebs

Ob in Kosmetika, Shammpoos oder Cremen, aber ber auch in Babypflege­mitteln n – kaum ein Produkt kommt mt ohne Kunststoff­e aus.

Besonders heimtückis­ch sch ist die Chemikalie Bisphenol nol A ( BPA), die im Körper ähnhnlich wie das Hormon Östrorogen wirkt. Der Stoff wird ird eingesetzt, um Konservene­ndosen zu beschichte­n oder der Plastik zu härten und verersteck­t sich überall – etwa in Getränkefl­aschen oder Behältern für Lebensmitt­el. Im Dezember 2017 stufte die EU die Industriec­hemikalie alie als besorgnise­rregend ein, da sie die Fortpflanz­ung beeininträ­chtigt. Darüber hinaus kann Bisphenol A sogar Diabetes sowie Herzkrankh­eiten verursache­n.

In Österreich gilt seit dem 7. Oktober 2011 zumindest ein BPA- Verbot für intensiv

80% des global anfallende­n Kunststoff­mülls gelangen in Gewässer, Seen und Meere.

genutzte Kleinkinda­rtikel ( zum z Beispiel Babyfläsch­chen ch oder Schnuller).

Dabei ist BPA längst nicht die d einzige Gefahr. So genannte n Phthalate dienen als Weichmache­r für Kunststoff­e, e weisen ebenfalls hormonähnl­iche äh Eigenschaf­ten auf und u gelten als krebserreg­end. Und dann sind da noch die polyzyklis­che aromatisch­e Kohlenwass­erstoffe, die genauso als Weichmache­r eingesetzt werden und karzinogen­e und erbgutverä­ndernde Eigenschaf­ten aufweisen. „ Trotz all dieser Bedenken wird Plastikmül­l immer noch im Meer oder in Flüssen entsorgt“, kritisiert der GLOBAL— 2000 Umweltchem­iker Helmut Burtscher. Er warnt vor einer bisher kaum beachteten Quelle der Verschmutz­ung: nämlich den Abwässern aus unseren Waschmasch­inen, die einem Meer an feinsten Kunststoff­partikeln gleichen. Textilien aus Synthetikm­aterialien ( vor allem Outdoorbek­leidung wird wegen der wasserabwe­isenden Eigenschaf­ten daraus erzeugt) geben beim Waschen winzige Fasern ab, die von Kläranlage­n nicht ausreichen­d gefiltert werden können. Der Wiener Hormonspez­ialist Markus Metka mahnend: „ Nachkommen­den Generation­en droht ein Gesundheit­sdesaster.“

18% der Thunfische und Schwertfis­che haben laut WWF bereits Plastik in ihren Mägen.

Morgen lesen Sie: Wo Plastik unentbehrl­ich ist

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Der Strand der kroatische­n Insel Mljet ist völlig vermüllt.
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4,6 Milliarden Plastikfla­schen verbrauche­n die Bewohner von Taiwans Hauptstadt Taipeh
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