Debatte über Türkei & Europa bei Expertenrunde in Österreich
Demokratie & Wirtschaft als Themen
Türkei und EU – eine endlose Geschichte: Nun lud Birol Kilic von der Türkischen Kulturgemeinde, Bahadir Kaleagasi, Chef von TÜSIAD ( Top- Wirtschaftslobby des Landes), nach Wien ein, um über die umstrittene Beitrittsoption zu diskutieren. Auch „ Krone“- Kolumnist Tassilo Wallentin brachte kritische Punkte ein.
Herr Dr. Kaleagasi, die Türkei kann bereits seit der Zollunion 1996 als privilegierter Partner der EU betrachtet werden. Ist eine Vollmitgliedschaft wirklich notwendig?
Zunächst funktioniert die Partnerschaft nur, wenn sie vorübergehend ist. Das Dilemma, welches Großbritan-
nien derzeit bei den BrexitVerhandlungen erlebt, ist Beweis dafür. Zweitens sollte Europa in einer sich ausweitenden globalen Ordnung nicht schrumpfen. Im Gegenteil, es sollte einen größeren Bereich von Demokratie, Wirtschaft und Sicherheit darstellen. Sind die Türken pro EU?
Laut aktueller Umfrage ist die Mehrheit dafür.
Welche Auswirkungen hätte ein Beitritt auf die Demokratie im Land? Man erwartet sich auch bessere Demokratie.
Viele Kritiker meinen, ein islamischer Staat passe nicht zur Identität Europas.
Die Türkei ist ein säkularer Staat. Muslime in der Türkei sind nicht homogen, wie oft dargestellt. Ein Beitritt zur EU würde sich auch positiv auf Türken in Österreich auswirken. Warum ist die Türkei für die EU und Österreich wichtig?
Für ein wohlhabendes und sicheres Europa bleibt die Türkei Europas südöstlichster Pfeiler. Eine stabile Türkei ist wichtig für ein stabiles Europa.