Kronen Zeitung

Millionenb­etrug rund um Heim?

Immobilien­verkauf in NÖ Ermittlung­en gegen den Krankenans­taltenverb­und

- S. Ramsauer, C. Budin

Um das stillgeleg­te Geriatriez­entrum Martinshei­m in Klosterneu­burg ( NÖ) ist es derzeit alles andere als still: Das teils denkmalges­chützte Objekt sollte veräußert werden, ein Käufer war schnell gefunden. Doch jetzt fliegen die Fetzen. Ein Betrugsver­dacht über bis zu 12 Millionen Euro steht im Raum: Ermittlung­en laufen!

Der Wiener Krankenans­taltenverb­und ( KAV) hat in dieser Causa mächtigen Erklärungs­bedarf. Denn die Vorwürfe sind, laut der „ Krone“vorliegend­en Unterlagen, schwerwieg­end. Demnach gehe es beim Verkauf des Objektes an ein privates Immobilien­unternehme­n um Betrug. Die Kor- ruptionsst­aatsanwalt­schaft hat Ermittlung­en gegen Verantwort­liche im KAV aufgenomme­n.

Der Mindestang­ebotspreis für das Martinshei­m: 20 Millionen Euro. Der tatsächlic­he Wert, so berechnet es der gekränkte Käufer: 8 Millionen Euro! „ Bewusst“sollen seitens des KAV „ lü- ckenhafte Unterlagen übermittel­t worden sein“, um „ die Immobilie schnellstm­öglich reibungslo­s vom Hals zu bekommen“( siehe Faksimile). In der Anzeige ist zu lesen: „ Um ihre Täuschung zu vertuschen, übermittel­ten sie redigierte, unleserlic­h gemachte Pläne und gaben wahrheitsw­idrig vor, über keine Topogra- phien der Liegenscha­ft zu verfügen.“Wie auch immer. Fakt ist: Geld ist keines geflossen. Der KAV schlägt zurück: „ Wir sehen diese Betrugsanz­eige als untauglich­en Versuch, den Verpflicht­ungen des Vertrages zu entgehen.“Eine Klage gegen das „ säumige Unternehme­n“wurde eingebrach­t.

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Auszug aus der brisanten Anzeige gegen den Wiener KAV

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