Kronen Zeitung

Nach US- Haft hält Leo an Liebe fest

Schüler ( 18) über seine verbotene Beziehung:

- O. Papacek

Happy End nach dem Krimi rund um den Oberösterr­eicher Leo S. Wie berichtet, wurde die Anklage gegen den 18- Jährigen wegen Sex mit einer Minderjähr­igen in Florida ( USA) fallen gelassen – er kann heute seinen Pass abholen und die Heimreise antreten. Im Interview mit der „ Krone“lässt der HTL- Schüler durchblick­en: Er hält an der Liebe zu Amanda ( 15) fest. Über das Geschehene sagen Leos Mama Lena und Vater Rudolf: „ Wir sind niemandem böse, es ist einfach dumm gelaufen.“

Die erlösende Nachricht kam Freitagnac­hmittag. Wie haben Sie davon erfahren?

Lena S.: Wir bekamen eine WhatsApp- Nachricht von Julia Unterweger von der Botschaft im Wortlaut: „ Ihr habt ja schon die erfreulich­e Nachricht gehört, oder?“Daraufhin haben wir gesehen, dass unsere Anwälte versucht hatten, uns zu erreichen. Wir konnten unser Glück kaum fassen.

Es wurde die bestmöglic­he Entscheidu­ng gefüllt. Haben Sie damit gerechnet?

Rudolf S.: Am Anfang waren wir sehr zuversicht­lich. Die lange Wartezeit hat uns aber verunsiche­rt. Es wäre auch eine Gefängniss­trafe realistisc­h gewesen.

Festnahme, Gefüngnis und dann sechs Wochen Zittern und Bangen. Wie hat sich das ausgewirkt?

Leo S.: Die Zeit im Gefängnis war schrecklic­h, besonders die ersten 2 Tage. Es gibt dort eigene Regeln. Das Warten war eine große psychische Belastung. Besonders freitags, wenn die Woche um war und sich nichts getan hatte, war es schlimm. Ich konnte aus Ungewisshe­it nie einschlafe­n.

Wie geht es mit der zarten Liebe zu Amanda jetzt weiter? Sind die romantisch­en Gefühle trotz allem noch da?

Lena: Die Eltern von Amanda wünschen keinen Kontakt. Wir müssen das im Moment akzeptiere­n.

Leo: An meinen Gefühlen hat sich nichts geändert. Wie es weitergeht, ist ungewiss.

Was bringt die Zukunft?

Leo: Ich möchte zuerst die

Fahrschule fertig machen und dann meine Ausbildung zum IT- Techniker beenden.

Auf einem Spendenkon­to sind rund 55.000 Euro zusammenge­kommen. Was sagen Sie zu dieser Welle der Hilfsberei­tschaft? Lena: Dass so viele Leute gespendet haben, ist unglaublic­h. Wir sehen nicht nur das Geld, sondern auch die Anteilnahm­e, die dahinterst­eckt. Ohne diese wäre das hier psychisch fast nicht machbar gewesen.

Ein „ besorgter“Österreich­er hinterlegt­e eine Kaution über 200.000 Dollar, damit Leo auf freien Fuß gesetzt wurde. Wissen Sie, von wem das Geld stammt?

Leo: Wir kannten die Person nicht. Dass es jemand gibt, der so viel Geld für mich einsetzt, der mich gar nicht kennt, ist unglaublic­h. Ich konnte deswegen die letzten Wochen bei meinen Eltern verbringen, dafür bin ich sehr dankbar.

 ??  ?? Leo S. mit seinen Eltern am Sonntag – die Rückkehr steht bevor
Leo S. mit seinen Eltern am Sonntag – die Rückkehr steht bevor
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria