Wie viel braucht der Mensch davon?
Belvedere 21: Blick auf Soziales in „ Der Wert der Freiheit“( bis 10. Februar 2019)
„ Freiheit ohne Gerechtigkeit ist Willkür.“Was Jean Anouilh einst so treffend feststellte, spielt in der Ausstellung im Belvedere- Ableger eine zentrale Rolle. Aber nicht nur, denn sie beschäftigt sich auch mit ihrem Stellenwert in „ unserer Gesellschaft“, die heute eher sich voneinander entfernende Gesellschaften sind.
„ Der Begriff Freiheit unterliegt einem stetigen Wandel“, stellt Kurator Severin Dünser in seinem Text zur Ausstellung fest. Und meint das im historischen Sinn. Weit gespannt sind auch die Themen dazu, die von Künstlern und Künstlerinnen in unterschiedlichster Art gesehen werden.
Viele betrachten das Thema mit Distanz, andere gingen ( und gehen) mit ihren Arbeiten auf direkte Konfrontation durch einen sich langsam veränderten Umgang mit dem Begriff Freiheit. So finden sich Christoph Schlingensief und Superflex, stets Vorkämpfer für Toleranz und eine menschliche Eigenständigkeit, ebenso in der Schau wie Fragen nach Regeln ( die der Mensch braucht?), etwa bei Alexander Kluge.
„ Sich überlappenden Themenbereiche und Querverbindungen“zum Wert der Freiheit: Das ist, was gezeigt werden soll. Mitunter bleibt aber die angekündigte Darstellung der Verflechtungen von Mensch und Gesellschaft, Demokratie und Ökonomie, Arbeit und Freizeit, Körper und Geist, Natur und Kultur ein wenig im Diffusen. Dennoch: Beim Durchwandern der Ausstellung werden intensiver Umgang mit dem Thema, Versuche von Erklärungen, aber auch Appelle an die heutigen Gesellschaftsysteme merkbar.