Wenn’s einem in den Schoß fällt
Bei Ferrari schrillen seit dem Ende der Sommerpause die Alarmglocken. Und auch in Suzuka konnte die Scuderia diese nicht abstellen – Platz fünf für Kimi Räikkönen, unmittelbar dahinter
Sebastian Vettel, der nach dem Qualifying- Desaster aus Reihe vier losfuhr . . .
. . . und schon in Runde neun unliebsame Bekanntschaft mit Max Verstappen machte. In einem gewagten Manöver stach Vettel in der Löffel- Kurve nach innen und kollidierte mit dem „ Bullen“. Für die Stewards ein normaler Rennunfall, der den Heppenheimer zurück ans Ende des Feldes spülte. Und der danach sturköpfig meinte: „ Immer dasselbe mit diesem Kerl, die Innenbahn hat mir gehört. Und er hat die Tür zugemacht, als er es nicht hätte tun sollen.“Verstappen ließ das freilich nicht gelten. „ In dieser Kurve kannst du nicht überholen. Und es war auch extrem unnötig, weil Sebastian viel schneller war, er hätte mich wohl eine oder zwei Runden später sowieso überholt.“
Geknickt wirkte nach dem Rennen auch Ferraris Teamchef Maurizio Arrivabene, dessen Zukunft in Maranello inzwischen ein wenig unsicher geworden ist. „ Wenn man von einem normalen Rennunfall spricht, ist das für mich okay“, sagte der 61- Jährige aus Brescia, der an diesem Sonntag schon kurz zuvor einen Rempler von Verstappen gegen Räikkönen hatte verdauen müssen. Für diese Aktion wurde der Holländer, weil er nach Ansicht der Kommissare rücksichtslos auf die Strecke zurückgefahren war, übrigens mit einer Fünf- Sekunden- Strafe belegt. „ Eine lächerliche Strafe“, schimpfte „ Rohrspatz“Max.
Bleibt die Frage nach den letzten Titelhoffnungen? Arrivabene: „ Die Situation sieht natürlich aussichtslos aus. Aber es ist unser Job, das Unmögliche möglich zu machen. Das versuchen wir bei den letzten vier Rennen.“Und auch Vettel ließ bereits Spuren von Resignation erkennbar werden. „ Wenn es so läuft wie hier in Japan, fällt es den anderen sowieso in den Schoß.“
Aber wie heißt’s so schön im Racing English? It’s not over until it’s over!