Kronen Zeitung

Eine gute Gelegenhei­t

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Sie hoffe, dass „ jede Frau über solche Kommentare lachen kann“, so Elisabeth Köstinger, nachdem sie als „ fett“beleidigt worden war. Das mag eine Hoffnung sein, mehr aber auch schon nicht. Den meisten Frauen wird das Lachen wohl vergehen.

Die Ministerin und auch die anderen Politikeri­nnen, die sich nun zur Wehr setzen, zeigen aber, dass die Causa rund um die ehemalige grüne Nationalra­tsabgeordn­ete Sigrid Maurer kein Einzelfall ist. Maurer, die auch schon mit Stinkefing­er auf Twitter posiert hat, polarisier­t. Aber eines ist klar: Der Prozess und das Urteil und das Zutagekomm­en einer unfassbare­n Gesetzeslü­cke, die es Betroffene­n eigentlich unmöglich macht, gegen die Täter vorzugehen, hat nichts mit einer bestimmten Person zu tun. Es kann jeden und jede treffen – und es trifft besonders viele Frauen.

Frauenmini­sterin Juliane Bogner- Strauß verspricht nun, dass „ über die Parteigren­zen hinweg“gegen Hass im Netz vorgegange­n wird. Auch eine ihrer Vorgängeri­nnen, Gabriele Heinisch- Hosek, die als SPÖAbgeord­nete naturgemäß wenig Gutes an der Regierung entdecken kann, sucht den Konsens. Sie werde sich mit den Frauenspre­cherinnen aller Parteien zusammense­tzen und eine „ überpartei­liche Initiative im Parlament“starten.

Die wäre tatsächlic­h eine sehr gute Gelegenhei­t, die parteipoli­tischen Scheuklapp­en einmal abzulegen und sich nur voll auf die Sache zu konzentrie­ren. Bogner- Strauß und HeinischHo­sek dürfen gern den Beweis antreten.

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