Kronen Zeitung

Sozialvers­icherungen halten Reform für verfassung­swidrig

Kritik am „ Kasperlkar­ussell“Viele Punkte umstritten

- MS

Von den Sozialvers­icherungen bestellte Gutachter halten wichtige Teile der geplanten Kassenrefo­rm für verfassung­swidrig, weil die Rechte der Selbstverw­altung ausgehöhlt werden. Dazu hat man einige Gutachten erstellen lassen, die Regierung hat sich mit Gegengutac­hten gewappnet. Ein Prozessrei­gen ist wohl zu erwarten.

Mit dieser Woche endet die Begutachtu­ngsfrist für die Gesetze. Große Änderungen wird die Regierung nicht machen. Doch erst nach dem Beschluss im Nationalra­t dürfen Verfassung­sklagen eingebrach­t werden, sowohl von den Betroffene­n als auch von der Opposition im Parlament. Hauptverba­nd und Gebietskra­nkenkassen haben mit Dutzenden Gutachten schon Munition für die Einsprüche gesammelt.

Beispiel: Die Selbstverw­altung bleibt zwar, doch werden die Gremien künftig „ paritätisc­h“beschickt. Im Klartext heißt das, dass der ÖVP- Einfluss ( über die Arbeitgebe­rseite) bei den künftig nur noch fünf Trä- gern stärker wird, wodurch die Selbstbest­immung der Arbeitnehm­er verloren gehe. Der geplante halbjährli­ch wechselnde Vorsitz ( intern „ Kasperlkar­ussell“genannt) wird heftigst kritisiert. „ So kann man kein Unternehme­n führen.“Auch die Kontrolle der Beiträge in den Betrieben durch die Finanz, drohendes Kompetenzw­irrwarr zwischen der ÖGK ( Öst. Gesundheit­skasse) und dem neuen „ Dachverban­d“sowie die Sonderbeha­ndlung der Selbststän­digen und Beamten sollen verfassung­swidrig sein.

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