79- Jähriger als Geisterfahrer
Senior verschuldete Unfall mit einem Toten Gericht lässt mögliche Beeinträchtigung durch Medikamente prüfen
Auf der falschen Fahrbahnseite, quasi „ Geisterfahrer“, war ein Senior in Ried im Innkreis ( OÖ) unterwegs. Als er seinen Fehler erkannte und sich wieder richtig in den Verkehr einordnen wollte, fuhr er auf einen Transporter auf. Ein 57- jähriger Landwirt starb darin, sein Sohn ( 29) wurde verletzt.
Der Horrorunfall heizte auch die Diskussion über betagte Autolenker wieder an. Laut Verkehrsclub Öster- reich weist die Gruppe der 75- bis 84- Jährigen mehr Verkehrstote auf als die 15bis 24- Jährigen. Außerdem,
so Experten, fehlt es vielen Senioren an Selbstkritik und Selbstkontrolle, was ihre Fahrtauglichkeit betrifft.
Auch beim Prozess in Ried spielten das Alter und die Gesundheit des Innviertlers, der inzwischen den 80. Geburtstag gefeiert hat, eine Rolle. Noch wurde kein Urteil gesprochen. Richterin Claudia Lechner vertagte, weils sie – neben einem KfzGutachten – auch die Beeinträchtigung des Lenkers durch Medikamente von einem Gutachter prüfen lassen will.
Der Senior war im April mit seinem Pkw auf der falschen Fahrbahnseite unterwegs. Entgegenkommende Lenker konnten ihre Fahrzeuge gerade noch nach rechts auf die Böschung lenken. Seinen Fehler bemerkte der Lenker erst, als er den Seitenspiegel eines ausweichenden Pkw streifte.
Beim Korrigieren passierte dann der tödliche Unfall beim Einordnen in die richtige Fahrtrichtung. Der Lenker fuhr auf einen Kastenwagen samt Anhänger auf, der von einem Landwirt ( 29) gelenkt wurde. Er und sein Vater ( 57), der auf dem Beifahrersitz saß, waren auf dem Rückweg von der Fleckviehversteigerung in Ried.
Der Aufprall war so heftig, dass der Kastenwagen gegen einen entgegenkommenden Sattelzug aus Graz geschleudert wurde. Der Landwirt verstarb auf dem Beifahrersitz neben seinem Sohn. Der Junior wurde ebenso verletzt wie der Unfalllenker und dessen Frau.