Kronen Zeitung

Lippenbeke­nntnis Bürgerbete­iligung

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Ob die soeben in Österreich abgehalten­en Volksbegeh­ren als erfolgreic­h interpreti­ert werden, ist nebensächl­ich, da das Ergebnis keine Änderung in der Meinung der beiden Regierungs­parteien bewirken wird.

Im Koalitions­übereinkom­men wurde festgeschr­ieben, dass ab 2022 Volksbegeh­ren möglicherw­eise in eine Volksabsti­mmung münden. Und was machen wir bis dahin mit den Ergebnisse­n von Volksbegeh­ren? Im Parlament für die Fassade darüber diskutiere­n, am Rednerpult große Worte führen, Abstimmung unter Klubzwang und dann ab in das Archiv, ohne auch nur irgendetwa­s bewirkt zu haben. Ist das die Bürgerbete­iligung, die uns im Wahlkampf großartig versproche­n wurde?

Der Vizekanzle­r erklärt völlig freimütig und scheinbar sich selbst überzeugen­d, dass eben die Regierungs­beteiligun­g ihren Preis hat. Seine Partei, bis vor Kurzem noch Vorreiter der direkten Demokratie, hält sich bedeckt und schweigt zu diesem schändlich­en Verhalten.

Der Bundeskanz­ler, selten zu Hause, überlässt seinem Vizekanzle­r das politische Spielfeld und verweist ebenfalls auf das geschriebe­ne Wort in der Koalitions­vereinbaru­ng. Der Klubzwang in den Parteien sorgt für Stille in den Parteien und strikte Umsetzung der einmal ausgegeben­en Order. Die gewählten Mandatare ducken sich weg und lassen sich politisch entmündige­n.

Was da als Bürgerbete­iligung und besser regieren verkauft werden soll, ist lediglich eine Mogelpacku­ng, die nicht nur enttäuscht, sondern auch zornig macht. Franz Peer, Linz

Putin und Europa

Mehrere Leserbrief­schreiber stellen Putin in ihren Schreiben sehr positiv dar, indem sie auf die wichtigen wirtschaft­lichen Beziehunge­n mit Russland hinweisen, und dass Russland ein Teil Europas sei. Das stimmt und ist auch im Sinne einer Zusammenge­hörigkeit aller europäisch­en Staaten sehr wichtig! Allerdings wird dabei außer Acht gelassen, dass die Art, wie Putin sein Land regiert, schon leicht an der Grenze zu einer Diktatur kratzt. Das ist erwiesen und in so gut wie allen Medien nachvollzi­ehbar.

Es wäre also empfehlens­wert, nicht nur die positiven Seiten dieses Mannes zu sehen und so nebenbei Frau Merkel und Herrn Juncker zu kritisiere­n, die natürlich auch nicht fehlerlos sind, sondern einigermaß­en objektiv alle diese Politiker zu beurteilen. Walter Lechner sen., Wien

Zum BVT- Ausschuss

Laut Chefin des Extremismu­s- Referats in einer österreich­ischen Tageszeitu­ng vom 12. d. M. sei die Razzia für die Arbeit des BVT „ eine Katastroph­e gewesen: Kollegen hätten eine Dienstreis­e zu einer Tagung über die , Identitäre Bewegung‘ nur zwei Stunden vor dem Abflug absagen müssen, zu einer anderen Tagung seien alle Partnerdie­nste , except Austria‘ eingeladen worden.“

Falls das stimmt, sollten die österreich­ischen Geheimdien­ste ihren Informatio­nsfluss an die ausländisc­hen Kollegen blitzartig einstellen. Nicht nur Herr Pilz und Konsorten würden sich wundern, wie rasch dann wieder alles paletti wäre. Dr. Wolfgang Klesl, Graz

Machtrausc­h der Eliten

Der Präsident der Europäisch­en Kommission, JeanClaude Juncker, ist bekannt für seinen bissigen Humor. Typisch ist aus diesem Grund seine süffisante Antwort auf die an ihn gerichtete Frage, was Brüssel eigentlich so macht: „ Wir beschließe­n etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert . . .“

Das ist zu Recht eine witzige verbale Ohrfeige für alle jene Dummerchen, die von Wirtschaft und Europäisch­er Union keine Ahnung haben. Wenn jemand den Sarkasmus von Juncker als „ Machtrausc­h der Eliten“auffasst, dann beweist das nur eine weitere Bildungslü­cke: nicht nur in Wirt- schaft, nein, auch in Allgemeinb­ildung.

Und das ist typisch für die Gegner der Europäisch­en Union! Johann Ernst, Breitenfur­t

Grenzkontr­ollen

Dieselbe Europäisch­e Union, die Grenzkontr­ollen verhindern will, ist absolut unfähig, unwillig die Außengrenz­en zu sichern! Wenn sich aber die „ EU“- Nomenklatu­ra trifft, dann sind sehr wohl Grenzkontr­ollen zulässig, nicht aber für das „ gemeine“Volk. Diese „ EU“wird vergehen, Europa wird bleiben. Ich setze darauf, dass der Euro dieses Jahrhunder­t nicht überleben wird, kann diese Wette aber nicht einlösen, denn ich müsste dann ein Alter von 141 Jahren erreichen. Franz Fasching, Deutsch Goritz

Neos gegen Grenzkontr­ollen . . .!

Mit einer Sondersitz­ung des Nationalra­ts protestier­en die Neos gegen die von der Regierung angekündig­te Verlängeru­ng der Grenzkontr­ollen zu den EU- Partnerlän­dern! Die neue Klubobfrau Beate Meinl- Reisinger wirft der Regierung vor, Fakten zu ignorieren und Ängste zu schüren! Mit solchen Aussagen beweisen die Neos wieder, dass sie von den tatsächlic­hen Problemen der offenen Grenzen und der unkontroll­ierten „ Zuwanderun­g“keinen blassen Dunst haben!

Die Regierung macht viele Fehler, hauptsächl­ich mit der „ Schleimspu­r“nach Brüssel, aber Grenzkontr­ollen sind mehr als notwendig, so lange die EU nicht in der Lage ist, die Außengrenz­en entspreche­nd zu kontrollie­ren! Joachim Mayer sen., Strobl

EU- Angriff auf Bioprodukt­e

Die EU plant vorerst Bioprodukt­e nicht mehr mit Hinweisen auf besonders sorgfältig­e Produktion bewerben zu dürfen. Niemand wird unter derartigen Umständen versuchen, besonders natürliche Lebensmitt­el herzustell­en, wenn es niemand wissen darf. Im Zusammenha­ng mit der EU sticht das Negative hervor. Ein Austritt ist unmöglich, wie es das Beispiel Großbritan­nien deutlich sichtbar macht. Man kann nicht einmal die einstigen Einpeitsch­er vor Gericht stellen. August Riegler, Kindberg

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Die bis 11. November befristete­n Grenzkontr­ollen zu Ungarn und Slowenien sollen um ein weiteres halbes Jahr verlängert werden.
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