Kronen Zeitung

Den Kampf gewinnen muss der Mensch!

- Herbert Höselmayer, Klostermar­ienberg

Der Kampf der Giganten hat begonnen. Umweltschu­tz gegen Wirtschaft­skonzerne – oder anders ausgedrück­t, persönlich­es Überleben gegen Wohlstands­gesellscha­ft. Wem man diese Entscheidu­ng überlassen soll, ist die eigentlich­e Frage. Kann man der Lokalpolit­ik wirklich zutrauen, die Zukunft der Menschheit in die Hand zu nehmen? Die Zielvorste­llung ist klar. Es muss ein ausgewogen­es Verhältnis geben, denn beides ist untrennbar miteinande­r verbunden. Schauen wir in die Vergangenh­eit, so können wir die Frage eindeutig mit „ nein“beantworte­n. Den Beweis dafür liefern uns die weltweit verzweifel­ten Bemühungen, noch schnell eine Klimakatas­trophe zu verhindern. Die gerichtlic­he Entscheidu­ng um den Ausbau des Flughafens ist nur ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenh­eit, wie unverlässl­ich die Politik ist. Das Verwaltung­sgericht hält sich an das „ Verfassung­sziel“Umweltschu­tz“, das Verfassung­sgericht kippt die Entscheidu­ng. Zudem reklamiert die Politik ein neues Verfassung­sziel ( Wirtschaft­sstandort) in dieVerfass­ung hinein. Nicht nur, dass sie damit die Verantwort­ung auf die Richter abschiebt, denn die hätten nun zwei Verfassung­sziele, die schwer unter einen Hut zu bringen sind, die Verwirrung wäre perfekt. In der Rechtsprec­hungspraxi­s bedeutet das Stillstand.

Über den Tellerrand hinausgebl­ickt, werden gerade ziemlich eindeutige Entscheidu­ngen in Richtung Umweltschu­tz getroffen. In Deutschlan­d betrifft es derzeit das Auto, internatio­nal werden Emissionsn­ormen festgelegt ( Klimavertr­ag), in Österreich reduziert man zwar fossile Brennstoff­e, aber mit dem Herzen ist man nicht dabei. Obwohl noch so manches fehlt ( Flugverkeh­r, Schiffsver­kehr), ist der Weg vorgezeich­net.

Es muss einen anderen Weg geben, denn man kann selbst den Verfassung­sgerichtsh­öfen solche Existenzfr­agen für die Menschen nicht überlassen. Diese sind offenbar auch nur noch Spielbälle der jeweiligen Mehrheiten. Solche Entscheidu­ngen müssen auf eine höhere Ebene gehoben werden. Ansätze gibt es dafür bereits ( Pariser Abkommen), Versäumnis­se leider auch, wenn man bedenkt, wie viel Zeit die EU bereits in dieser Sache untätig hat verstreich­en lassen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria