Farbenluxus, Klangpracht
Musikverein: de Billy
Was kann man Besseres über eine Wiedergabe sagen, als dass man das Werk so rasch wieder hören möchte? Bei César Francks d- Moll- Symphonie hatte dank bravouröser Arbeit Bertrand de Billys und der Wiener Symphoniker das Gefühl Vorrang.
Strahlende Melodien, schnittige Bläserführung, perfekter Klangdramaturgie reißen mit. Dass der eine oder andere Streicherabschwung an Brahms gemahnt, anderes in fremde Klanghemisphären entführt, stört nie.
Dass die Wiedergabe der Symphoniker mitreißende Energie hatte, war Bertrand de Billy zu verdanken. Er bringt Griffigkeit und Wirkungskraft ebenso ein wie feinen Sinn für Farben. Was dem Einleitungsstück des Abends, Auszügen aus Hector Berlioz’ „ Roméo et Juliette“besonders entgegen kommt. Denn was wäre Berlioz ohne ein Höchstmaß an Instrumentationskunst und Farbe?
Ein Aspekt, den man auch im mittleren Werk des Abends, dem Ravel- Klavierkonzert G- Dur, genießen konnte. Wie de Billy, die Symphoniker und die souveräne Solistin Jasminka Stancul es schaffen, neben all der Virtuosität und Bravour auch Klavierund Orchesterklang perfekt zu verschmelzen und singen zu lassen, ist beispielhaft! Viel Jubel.