„ Reise ins Herz der Dunkelheit“
Staatsoper: Proben für die Uraufführung von Stauds „ Weiden“
„ Die Geschichte einer Entzweiung, dargestellt in surreal gebrochener Technik“: So charakterisieren der Tiroler Komponist Johannes Maria Staud ( 44) und sein Librettist Durs Grünbein ihre neue Oper „ Die Weiden“, die in der Staatsoper am 8. Dezember aufgeführt wird. Regie: Andrea Moses, am Pult: Ingo Metzmacher.
Soeben haben die Konzeptionsbesprechungen für die Uraufführung dieses Auftragswerks der Staatsoper begonnen, der 2019 noch eine Uraufführung, Olga Neuwirths „ Orlando“, folgen wird.
Staud, Grünbein, Regisseurin Andrea Moses, Bühnenbildner Jan Pappelbaum und Ingo Metzmacher stellten dem Ensemble ihr Konzept vor. Und Metzmacher begann sofort mit der ersten Probe. Rachel Frenkel, Tomasz Konieczny, Thomas Ebenstein, Andrea Carroll, Monika Bohinec, Herbert Lippert, Zoryana Kushpler und Alexandru Moisiuc u. a. singen. Im Dezember sind fünf Aufführungen geplant.
Literarische Vorlage für „ Die Weiden“sind Algernon Blackwoods gleichnamiges Buch ( 1907), Joseph Conrads „ Herz der Dunkelheit“( 1899) und H. P. Lovecrafts Horrorerzählungen „ Shadows Over Innsmoth“( 1936). Als „ eine Expedition ins Herz Europas, ins Herz der Dunkelheit an einem großen Strom heute“charakterisiert Staud seine Oper. „ Das Geschehen schwankt zwischen einer Reisegeschichte sich entzweiender Liebender und einem surreal verzerrten Beobachten der bedrohlichen Entwicklungen heute. Stichworte: Wutbürger, Bürgerwehr, das Abschotten von außen, Verrohung der gesellschaftlichen Mitte!“