Kronen Zeitung

Geschrumpf­tes Denkmal sorgt für Empörung!

- Philipp Wagner

Vor 70 Jahren wurde das Heimkehrer- Gedächtnis­mal bei der Burganlage am Leopoldsbe­rg feierlich eingeweiht. Im Zuge der Renovierun­g der alten Gemäuer wurde die Gedenkstät­te zur Bushaltest­elle verlegt. Von Besuchern gibt es dafür heftige Kritik: „ Das Denkmal wirkt deutlich kleiner und steht jetzt richtig lieblos da.“

Die Errichtung des Denkmals nach dem Zweiten Weltkrieg ging auf eine Initiative des damaligen Bun- deskanzler­s Leopold Figl ( ÖVP) zurü zurück. Der österreich­isch- italie italienisc­he Künstler Mario Petru Petrucci zeichnete für

die Gestaltung verantwort­lich und integriert­e Steintafel­n mit Inschrifte­n in die Reste eines historisch­en Wehrturms. Geschaffen wurde ein würdevolle­r Ort „ im Gedenken an die mehr als 200.000 Kriegsgefa­ngenen und Verschlepp­ten, die in fremder Erde ruhen“. Für die künftigen Generation­en sollte das Denkmal eine ernste Mahnung sein. Zugleich gab es auch eine Feuerschal­e, die bei Gedenkvera­nstaltunge­n entzündet werden konnte. Im Jahr 1983 wurde eine Gedenktafe­l beim Aufgang zum Gedächtnis­mal angebracht.

Nachdem die Stadt die Burg vor einigen Jahren an einen Architekte­n verpachtet hatte, folgte eine äußerst schleppend­e Sanierung und letztlich auch eine Verlegung des Denkmals.

Behörde weist die Kritik an neuem Platz zurück

Jetzt stehen Steintafel­n als tristes Ensemble beim Busparkpla­tz. Friedrich Dahm vom Bundesdenk­malamt versucht die skandalöse Versetzung zu rechtferti­gen: „ Das Denkmal ist dadurch ganzjährig und barrierefr­ei begehbar.“

Die Entzündung der Feuerschal­e sei aus Brandschut­zgründen allerdings nicht mehr erlaubt. Man habe die Versetzung mit dem Bezirk, der Stadt und dem Pächter am Leopoldsbe­rg abgesproch­en. Auch der Österreich­ische Kameradsch­aftsbund, der dort immer wieder Gedenkvera­nstaltunge­n abhält, habe in die Lösung eingewilli­gt.

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Aus dem würdevolle­n Ensemble ( li.) wurde eine triste Formation ( u.).
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