Millionenschaden durch Bau- Mafia!
3000 illegale Arbeiter beschäftigt:
Der Schaden ist mit sieben Millionen Euro enorm. Nicht weniger als 3000 Arbeiter konnten so in einem gut geölten Verschleierungssystem auch von honorigen Großkonzernen am Bau beschäftigt werden, ohne irgendwelche Abgaben zu zahlen. Fünf Vertreter dieser perfiden Baumafia stehen nun vor Gericht.
Früher wurde am Bau oft Schwarzarbeit beklagt. Dieser Betrug ist einem gefinkelteren System gewichen, das größeren Schaden verursacht: Arbeiter werden bei Scheinfirmen angemeldet, deren „ Geschäftsführer“Alkoholiker oder Unterstandslose sind. Wird so ein Schwindel aufgedeckt, lässt man Firma A pleitegehen und gründet eine neue. Die nun Angeklagten haben überdies ein Schlupfloch in der EU- Gesetzgebung genutzt, um Firmen in der Slowakei zu gründen. Was die Kontrolle erschwert.
Nutznießer des Schwindels sind die Auftraggeber, die so billigere Arbeiter beschäftigen. Im Prozess geht es um mehr als vier Millionen Euro, die der Krankenkas- sa entgangen sind. Mehr als drei Millionen Euro Schaden beklagt die BauarbeiterUrlaubs- und Abfertigungskassa. Verteidiger Rudolf Mayer, der den Hauptangeklagten ( 54) und seine Tochter ( 33) vertritt, ärgert sich über das System: In vielen Fällen müsste den Auftraggebern klar gewesen sein, dass solche Niedriglöhne nur ohne Abzüge und Gebühren möglich seien.
Urteile: zwei Jahre für den Vater, ein Jahr bedingt für die Tochter, ein bereits zu fünf Jahren verurteilter Mittäter erhielt zwei Jahre dazu.