Kronen Zeitung

Entfesselt­e Melzer- Gala

- A. Hofstetter

Der Abschied wird hinausgezö­gert! Bei seinem 16. Antreten in der Stadthalle bestreitet Jürgen Melzer sein letztes Einzelturn­ier. Gestern begeistert­e die einstige Nummer acht der Welt in ihrem Wohnzimmer die Fans, bekam nach der Vorstellun­g gegen Milos Raonic Standing Ovations.

Und versprach danach mit einem Augenzwink­ern: „ Wenn ich das Turnier gewinne, mache ich auch im Einzel weiter!“Jürgen jubelte: „ Schwierig, diese Emotionen in Worte zu fassen. Ich hab davon geträumt, hier noch ein Spiel bestreiten zu dür- fen. Wien ist einfach der beste Platz, um Servus zu sagen.“

Dabei hatte alles schleppend begonnen. Melzer durfte erst um 21 Uhr auf den Center- Court. Die Tribünen waren da halb leer.

Ein echtes Tollhaus

Und zunächst drosch Kanadas Service- Maschine reihenweis­e Aufschläge mit 230 km/ h ins Feld. Doch Melzer blieb dran, wartete geduldig auf seine Chance. Und die kam: bei 5: 5 verhaute der 37- Jährige zwei Breakbälle, im Tiebreak zog Melzer Raonic dann aber den Nerv, verwandelt­e die Stadthalle in ein Tollhaus! Das blieb auch so, denn der zweifache Wien- Sieger ( 2009, 2010) agierte auch im zweiten Satz konzentrie­rt, gab sich keine Blöße, ließ sich vom Publikum tragen. Und verwandelt­e vor den Augen seiner Eltern und Ehefrau Fabienne Nadarajah den ersten Matchball. „ Aber für eine Party bleibt jetzt keine Zeit, ich bin ja noch im Turnier drinnen“, meinte Melzer lächelnd.

Nervenstar­k: Kevin Anderson, Nummer zwei des Turniers, wehrte gegen Nikolos Basilaschw­ili einen Matchball ab. Nächster Gegner am Mittwoch: Jürgen Melzer!

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