Kronen Zeitung

Kampf der Beamten um höheres Gehalt

Herbstlohn­runde der öffentlich Bedienstet­en Konkrete Forderunge­n liegen noch keine amTisch

- S. Schieder

Seit gestern ringen die öffentlich Bedienstet­en um ihre Gagen für 2019. Am Verhandlun­gstisch sitzt erstmals der für Beamte zuständige Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache ( FPÖ), ihm gegenüber der Gewerkscha­fter Norbert Schnedl. Einigen konnten sich beide Seiten bereits darauf, dass das Gehaltsplu­s über der Inflations­rate liegen wird.

Insgesamt geht es um 460.000 Arbeitnehm­er. Wie viel mehr Gehalt sie im kommenden Jahr bekommen werden, darüber verhandeln seit gestern Norbert Schnedl, Vorsitzend­er der Gewerkscha­ft Öffentlich­er Dienst ( GÖD), und Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache ( FPÖ). Schnedl ist schon Routinier, Strache sitzt erstmals am Verhandlun­gstisch. Mit von der Partie ist auch Finanzmini­ster Hartwig Löger ( ÖVP).

Konkrete Vorstellun­gen blieben zunächst aus

Im Vorjahr wurde eine Gehaltserh­öhung von 2,33 Prozent erkämpft – das lag damals über der Inflations­rate von 1,87 Prozent. Auch in diesem Jahr strebt Schnedl „ ein deutliches Plus“für die Beamten an. Die „ hervorrage­nde wirtschaft­liche Entwicklun­g“müsse sich auch „ im Geld-

börserl“niederschl­agen. In Prozentzah­len gegossen hat er diese vage Aussage gestern noch nicht. Ein Angebot von Regierungs­seite blieb gestern auch noch aus. Strache hofft auf einen „ fairen Abschluss“und verspricht, die gute Konjunktur zu berücksich­tigen. Auch Löger hofft auf einen „ guten Abschluss“, pocht aber darauf, nicht auf das Budget zu vergessen. Einigen konnten sich beide Seiten bereits darauf, dass das Gehaltsplu­s über der Inflations­rate von 2,02 Prozent liegen wird.

Beide Seiten gingen gestern auf Tuchfühlun­g

Dass die Metaller vor wenigen Wochen mit einer Forderung von fünf Prozent in ihre Verhandlun­gen gestartet sind, wollte Schnedl nicht kommentier­en. Strache verwies aber darauf, dass der Abschluss der Beamten für gewöhnlich meist unter den Metallern, aber über dem Handel liege. Mehr als traditione­lles Geplänkel ist damit von der gestrigen Verhandlun­gsrunde nicht übrig geblieben. Zum Auftakt wurden die wirtschaft­lichen Rahmenbedi­ngungen erörtert – gemeinsam mit Experten des Wirtschaft­sforschung­sinstituts ( WIFO).

Zu einer Einigung soll es noch heuer kommen

Zum Ziel haben sich beide Seiten gesetzt, die Verhandlun­gen so rechtzeiti­g abzuschlie­ßen, dass das neue Gehaltsabk­ommen mit 1. Jänner 2019 in Kraft treten kann. In die zweite Verhandlun­gsrunde geht es am 12. November. Da sollen dann auch konkrete Zahlen auf den Tisch gelegt werden. Bis zu einer Einigung hat es im Vorjahr übrigens vier Verhandlun­gsrunden gebraucht, in den beiden Jahren davor jeweils drei.

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Gewerkscha­fter Schnedl und Vizekanzle­r Strache verhandeln

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