Waffenembargo obsolet
Dass unsere durchaus sympathische und engagierte Außenministerin – politisch gesehen – teilweise noch ziemlich amateurhaft agiert, das kann man daran sehen, dass sie sich faktisch zur Vorreiterin innerhalb der Riege der europäischen „ Staatenlenker“aufgeschwungen hat, welche am lautesten nach einem Waffenembargo gegen Saudi- Arabien ruft.
Dabei wäre sie bzw. Österreich aus verschiedenen Gründen gut beraten, sich in dieser Causa einige Zurückhaltung aufzuerlegen, sich mit diplomatischem Geschick zu verhalten und nicht in einem wahren und selbstmörderischen ParforceRitt alleine nach vorne zu preschen.
Einer der Hauptgründe liegt wohl darin – und zwar jenseits aller ethischen und moralischen Erwägungen –, dass das Erdöl für das reibungslose Funktionieren unserer hochindustrialisierten europäischen und globalen Industrienationen als Energieträger mangels echter Alternativen noch immer von überragender Bedeutung ist, und der andere nicht weniger wichtige Grund ist wohl der, dass ein solches Waffenembargo völlig zahnlos wäre, da die Supermächte Russland, China und die USA mit dankbarem Händeklatschen in die sich öffnende Marktlücke stoßen und mit der größten Freude und sofort die ausbleibenden Waffenlieferungen aus Europa kompensieren würden.
Also wäre mit diesem unsinnigen Lieferverbot gar nichts erreicht, jedenfalls nicht der angestrebte Zweck, sondern der einzige Effekt wäre eine Schwächung der eigenen Wirtschaft und eine massive Gefährdung unzähliger Arbeitsplätze.