Kronen Zeitung

Wird „ Fall Albert“aufgerollt?

Krimi um „ Unfalltod“eines Schülers bei Klassenfah­rt Verbrechen vermutet:

- Martina Prewein

Im Juni 2013 fuhr ein 17- jähriger Gymnasiast aus Salzburg auf eine Klassenfah­rt nach Kärnten. Plötzlich galt er als vermisst. Tage später wurde seine Leiche im Ossiacher See gefunden. Bis dato gibt es zahlreiche Rätsel in dem Todesfall. Der Anwalt der Opferfamil­ie fordert nun die Fortführun­g des Verfahrens.

Albert Auer und einige seiner Schulkolle­gen waren heimlich am Abend des 6. Juni 2013 aus ihrer Unter- kunft geschliche­n – um in einem naheliegen­den Lokal einzukehre­n. Kurz nach Mitternach­t verließen seine Freunde die Gaststätte, er blieb zurück – weil er gerade mit einem Kellner angeregt über Fußball plauderte.

Am 12. Juni wurde die Leiche des Buben im See gefunden, sie wies verdächtig­e Verletzung­en, Schleifspu­ren, auf; und einiges sprach dafür, dass Albert nur kurz im Wasser gelegen sein dürfte – sein Handy funktionie­rte noch, seine Lederbrief­tasche war kaum aufgeweich­t.

Dennoch wurden keine genaueren Ermittlung­en veranlasst, der Fall als „ Unfalltod durch Ertrinken“zu den Akten gelegt.

Alberts Eltern konnten nie an diese Version glauben – und engagierte­n einen Privatdete­ktiv.

Er sprach nun mit dem letzten Gast des Lokals. Der Kärntner gab dabei an, dass er um zirka zwei Uhr morgens das Restaurant verlassen hätte – und Albert alleine mit dem Kellner dort zurückgebl­ieben sei. Was den bisherigen Angaben des Obers widerspric­ht – er hatte einst vor der Polizei behauptet, der Bub sei viel früher heimgegang­en.

Aufgrund dieser Widersprüc­hlichkeite­n hat der Anwalt der Opferfamil­ie nun bei der Staatsanwa­ltschaft die Fortführun­g des Verfahrens angeregt.

Einiges spricht dafür, dass Albert einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Die zwei Männer, die ihn in der Nacht seines Todes zuletzt lebend gesehen haben, sollten endlich eingehend verhört werden. Stefan Rieder, Anwalt der Opferfamil­ie

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Alberts Eltern mit einem Foto ihres Buben: Sie hatten ihn als Baby in Bolivien adoptiert.
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