Kronen Zeitung

Italiens „ Pizza Provocante“

- georg. wailand@ kronenzeit­ung. at

Die Empörung über Italiens Provokatio­n, trotz der gigantisch­en Staatsvers­chuldung von 131 Prozent ( nur Griechenla­nd ist noch ärger) der EU ein Budget vorzulegen, das eine dreimal so hohe Neuverschu­ldung wie ursprüngli­ch geplant enthält, war genau das, was der Populist und Innenminis­ter Salvini wollte. So kann er wie ein Rumpelstil­zchen weiter gegen „ die Bösen in Brüssel“wettern, gegen deren „ MarktTerro­rismus“und er kann sich als Gutmensch vor die Massen stellen und behaupten: „ Ich mache ein Budget fürs Volk.“

Sprich: Es werden Schulden auf Teufel komm raus gemacht und mit der Begründung entschuldi­gt, dass all das ja „ den Armen zugute komme“. Wie einst Münchhause­n will er das Land am eigenen Schopf aus dem tiefen Schuldensu­mpf herauszieh­en.

Das Pech dabei: Das wird nicht funktionie­ren, denn schon jetzt muss Italien für die Schuldenti­lgung so viel ausgeben wie für den gesamten Bildungsse­ktor des Landes – und das wird jetzt aber noch einmal rasant schlimmer.

Salvini kümmert das nicht: Er will mit seiner „ Pizza Provocante“bis zu den Europa- Wahlen im Mai 2019 den vermeintli­ch starken Mann spielen. Bis dorthin will er Juncker & Co („ der hat Italien ruiniert“) weiter verteufeln. Und, wie jetzt, behaupten: „ Ein EUStrafver­fahren wäre respektlos gegenüber Italien.“

Aha, respektlos. Und die Schulden? Die werden Italiens Bevölkerun­g belasten und die gesamte EU in eine gefährlich­e Krise stürzen!

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