Kronen Zeitung

Die zweite Chance Sirotkin schäumt schon

Nachdem ein schwerer Rallye- Unfall die Karriere von Robert Kubica in der Königsklas­se vor sieben Jahren brutal beendete, soll Williams nun beim Saisonfina­le die Rückkehr des Polen ins Renncockpi­t verkünden

- Richard Köck/ Abu Dhabi

Wenn am Sonntag auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi die Sonne untergeht, fällt auch die letzte Zielflagge der 69. Formel1- Weltmeiste­rschaft. Mit Lewis Hamilton ( Fahrer) und Mercedes ( Konstrukte­ure) stehen die Champions 2018 bereits fest. Dennoch könnte es noch eine faustdicke Überraschu­ng geben: das Renn- Comeback von Robert Kubica . . .

Es war der 6. Februar 2011, Kubica hatte von Renault die Freigabe für einen Start bei der Rallye Ronde di Andora erhalten. Doch die endete für den einfachen Grand- Prix- Sieger ( Kanada 2008) schon auf der ersten Prüfung mit einem Unfall.

Kubica kam mit dem Skoda Fabia S2000 von der Strecke ab und prallte gegen eine Leitplanke. In einer Notoperati­on retteten die Ärzte die rechte Hand des damals 26- Jährigen, der zudem Arm- und Beinbrüche erlitt. Damit hatte sich tragischer­weise auch ein Formel1- Engagement für die folgenden Jahre erledigt – trotz Vorvertrag bei Ferrari . . .

Sechs Jahre und 25 Einsätze in der Rallye- WM später saß der Pole in Valencia wieder im Formel- 1- Cockpit, drehte für Renault 115 Runden. „ Ein wichtiger Tag für mich, vor allem emotional“, sagte Kubica damals, „ ich bin stolz darauf, was ich hier erreichen konnte, aber es hat mir auch gezeigt, was ich verloren habe.“

Im Vorjahr gelang Kubica aber der nächste Schritt. Williams verpflicht­ete ihn als Testfahrer – und will nun in Abu Dhabi, wo der 76- fache GP- Starter vor acht Jahren sein letztes Rennen ( 5.) bestritten hat, die Katze aus dem Sack lassen: Kubica soll neben George Russell das zweite Renncockpi­t für 2019 erhalten.

Sollte das passieren, müsste Sergej Sirotkin seinen Platz beim Traditions­rennstall räumen. Und der schäumt bereits: „ Das Letzte, das ich möchte, ist, dass ein anderer Fahrer die Früchte meiner Arbeit erntet. Ich bin jedenfalls nicht bereit, in die zweite Reihe zurückzutr­eten“, sagte Sirotkin dem „ Sport- Express“und betonte: „ Ich will Klarheit.“Unterdesse­n ließ Kubicas Papa Artur polnische Zeitungen wissen: „ Alles deutet darauf hin, dass Robert zurückkehr­t.“

Also doch noch einmal Spannung vor dem letzten Grand Prix des Jahres . . .

Ich bin stolz darauf, was ich hier erreichen konnte, aber es hat mir auch gezeigt, was ich verloren habe. Robert KUBICA beim Formel- 1- Test 2017

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Robert Kubicas rechte Hand zeigt noch Spuren vom Unfall, 2019 soll er neben George Russell ( re.) für Williams rennfahren.
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