Störrisches Kind
Mit dem Startschuss für die mutigen Downhill- Stars im kanadischen Lake Louise steht ab kommendem Wochenende wieder eines der „ Liebkinder“des österreichischen Sports im Blickpunkt. Aber in den letzten Jahren wurde der einstige Musterschüler zu einem störrischen, unbeugsamen und undisziplinierbaren Kind, wenn man so will.
Lange Jahre hatte man sich hierzulande schließlich gern voller Stolz als Abfahrtsnation Nummer 1 bezeichnet. Doch was die Anzahl der Podestplätze in der Königsdisziplin in den letzten drei Saisonen betrifft, liegt die einstige DownhillMacht gar nur auf Rang vier: Im Weltcup, bei der WM 2017 sowie bei Olympia 2018 konnte Norwegen über elf Siege, Italien über sieben, die Schweiz über fünf und wir nur über mickrige drei jubeln.
Was doch ziemlich niederschmetternd erscheint. Ja, auch ein wenig nachdenklich macht: Schließlich ist es völlig unbestritten, dass Österreich gerade in den Abfahrtssport mehr investiert als alle anderen. Und zwar in jeder Hinsicht, inklusive des lieben Geldes natürlich. Aber viel zu lange hat man vor diversen Problemen verklärt die Augen verschlossen. Fehler verleugnet oder gar stetig wiederholt.
So gesehen stehen Hannes Reichelt, Matthias Mayer & Co. in diesem Winter vor einer gar nicht so schwierigen Aufgabe. Weil es in der ABfahrt ohnehin nur berg AUFgehen kann.