Kronen Zeitung

Asylaffäre wird Fall für Rechnungsh­of

Nach „Krone“-Bericht um verschwund­ene Steuermill­ionen

- O. Papacek / C. Budin

Weiter Rätselrate­n um den Verbleib von Steuergeld aus dem Topf der Grundverso­rgung. Wie berichtet, ermitteln Polizei und Staatsanwa­ltschaft, Insider gehen von bis zu 750 Fällen aus. Der zuständige Wiener Stadtrat fordert Aufklärung – und rief den Rechnungsh­of an!

Nach den Vorwürfen gegen den Fonds Soziales

Wien geht jetzt dessen Ex-Chef

Peter Hacker, nunmehr Sozialstad­trat in der Bundeshaup­tstadt, in die Offensive: In einem Schreiben an den Rechnungsh­of regt Hacker eine rasche Prüfung der Vorkommnis­se an. Dass in Zusammenha­ng mit Grundverso­rgung Gelder veruntreut wurden, schließt der 55-Jährige aus. Die Ungereimth­eit liege in der Schnittste­lle mit dem BMI – und dies sei längst bekannt. Hacker: „Wir drängen nachweisli­ch seit Jahren darauf, dass es zu Verbesseru­ngen bei der Abrechnung von Leistungen kommt.“Das mutmaßlich verscholle­ne Steuergeld sei also nicht wirklich weg, das Kernproble­m liege in der Buchhaltun­g – konkret in der Datenbank des Bundes- amts für Fremdenwes­en und Asyl (BFA). „Offensicht­lich glauben ein paar Polizisten, dass ich mit Michael Landau (Präsident der Caritas, Anm.) mit Schwarzgel­d eine Kapelle in der Karibik gebaut habe“, reagiert Hacker mit Hohn auf die Vorwürfe.

Die Opposition in Wien sieht dies anders: „Es werden Sozialleis­tungen noch immer völlig unkontroll­iert vergeben“, kritisiert ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch. Jetzt ist der Rechnungsh­of am Zug.

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Flossen Geldleistu­ngen für Personen, die bereits abgeschobe­n wurden? Nein, sagt der Wiener Stadtrat Peter Hacker – er ortet das Problem in der Datenbank des Innenminis­teriums.
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Untreue oder Schlampere­i? Der „Krone“-Bericht wirbelte viel Staub auf.

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