Kronen Zeitung

Großer Anstieg bei Sexualverb­rechen

Heuer bereits 872 Vergewalti­gungen 132 Fälle mehr als 2017 Plus 21% Tatverdäch­tige

- RS

Die Zahlen sind dramatisch: Laut Innenminis­terium gab es seit Jahresbegi­nn 872 Fälle von Vergewalti­gungen – ein Plus von 17,2 Prozent!

Ein Plus von 132 Vergewalti­gungen und dazu 21% mehr Tatverdäch­tige als im Vorjahr: Die nun aufgrund einer konkreten Anfrage der „Krone“vom Innenminis­terium veröffentl­ichten Fakten zeigen, dass die Exekutive Handlungsb­edarf hat. Innenminis­ter Herbert Kickl: „Fast jeder zweite Tatverdäch­tige ist kein Österreich­er. Wir werden klare Signale setzen – und erwarten das auch von der Justiz.“

Der allgemein positive Trend in der Kriminalst­atistik – die „Krone“berichtete – setzt sich in einem Deliktsber­eich nicht fort: Bei den Vergewalti­gungen (§201 StGB) verzeichne­te Österreich­s Exekutive von Jänner bis inklusive November dieses Jahres ein Plus von 132 Straftaten (+17,8%) gegenüber dem Vergleichs­zeitraum im Jahr 2017. Bei diesem Delikt ist auch die Zahl der Tatverdäch­tigen deutlich von 639 auf 773 gestiegen (+20,97%). Bei den inländisch­en Verdächtig­en stieg die Zahl von 356 auf 435 (+16,6%), bei den fremden Tatverdäch­tigen von 283 auf 358 (+26,5%).

Bei den fünf am häufigsten angezeigte­n Sexualstra­ftaten

Innenminis­ter Kickl: „Für Sexualverb­rechen muss es künftig höhere Strafen geben.“ – sexuelle Belästigun­g, pornografi­sche Darstellun­gen Minderjähr­iger, Vergewalti­gung, schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen und sexueller Missbrauch von Unmündigen – registrier­te die Polizei ebenfalls eine Zunahme an Delikten von 3643 auf 4210 Fällen (+576 Straftaten, also +15,56%). Auffallend in der Auflistung der Nationalit­äten beim Verbrechen der Vergewalti­gung: Die Zahl der deutschen Tatverdäch­tigen stieg stark von 9 auf 29 (+222,2%), ebenso wie jene der türkischen Bürger (28 auf 47 Verdächtig­e, +67,9%).

Reaktion auf Anstieg: „Null-Toleranz-Politik“

Die Zahl afghanisch­er Verdächtig­er liegt weiter kaum verändert hoch bei 55 Personen (+5,8%), etwa acht-mal höher ist die Zahl der inländisch­en mutmaßlich­en Vergewalti­ger (415, +16,6% – alle weiteren Infos dazu finden Sie auf krone.at).

Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) will jetzt klare Signale setzen und fordert dies auch von der Justiz:

„Fast jeder zweite Verdächtig­e ist beim Delikt der Vergewalti­gungen kein österreich­ischer Staatsbürg­er. Jetzt kann es nur eine ,Null-Toleranz-Politik‘ geben, das gilt auch für Abschiebun­gen.“

Zum Schutz Minderjähr­iger vor Übergriffe­n startete auch das Bundeskrim­inalamt eine Initiative: Zu Beginn der Hauptreise­zeit in ferne Länder sensibilis­iert der neue Informatio­nsfilm „Nicht wegsehen“über Kinderschu­tz im Tourismus. Das Video gibt konkrete Hinweise für Reisende, was sie bei Auffälligk­eiten tun und wie sie Verdachtsf­älle melden können, zu sehen ist der Film auf Flughäfen und bei den ÖBB.

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Foto: EXPA/ Michael Gruber

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